Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT

Die letzen Sekunden vor der Geburt, ein MR-Bild kurz vor dem Austritt des Kopfes<br>Charité - Universitätsmedizin Berlin <br>

Einem interdisziplinären Team von Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin gelang jetzt eine Weltpremiere, sie realisierten erstmals die Geburt eines Kindes in einem offenen Magnetresonanztomographen (MRT).

Durch das Zusammenwirken des Geburtsmediziners Dr. Christan Bamberg, des Radiologen Dr. Ulf Teichgräber und dem Ingenieur und Projektleiter Felix Güttler gelangen einzigartige Bilder vom Körperinneren der Mutter und der Bewegung des Kindes im Geburtskanal bis zum Austritt des Kopfes. Die Geburt verlief ohne Komplikationen. Mutter und Kind sind wohlauf.

Dem gemeinsamen Vorhaben ging eine zweijährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit der radiologisch-technisch ausgerichteten Arbeitsgruppe „offene Hochfeld-MRT“ voraus, bei der unter anderem ein neuartiger fetaler Überwachungsmonitor entstand. Dieser ermöglichte die Überwachung der Herztöne des Kindes im MRT während des Geburtvorgangs. Bei dem offenen Hochfeld-MRT (Philips, Panorama HFO) handelt es sich um ein neuartiges Gerät, welches durch seine offene Bauweise einen guten Zugang zu Mutter und Kind erlaubt.

Aufgabe der interdisziplinären Forschergruppe ist es nun, die seit dem 19. Jahrhundert erarbeiteten Vorstellungen über den Geburtsvorgang und die Bewegungen des ungeborenen Kindes im mütterlichen Becken anhand weiterer Untersuchungen zu überprüfen. Dazu wirken das Institut für Radiologie unter der Leitung von Prof. Bernd Hamm und die Klinik für Geburtsmedizin mit Direktor Prof. Ernst Beinder in enger Abstimmung zusammen. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist unter anderem, in Zukunft besser zu verstehen, warum bei 15 Prozent der Schwangeren im Geburtsverlauf aufgrund eines Geburtsstillstandes eine Kaiserschnitt-Entbindung notwendig wird.

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