Wasserpfeife: Kein Zug ohne Risiko
Wasserpfeifen, auch Shisha genannt, sind vor allem unter Jugendlichen in Deutschland ein beliebter Trend.
Dass der regelmäßige Konsum von Tabak mit Wasserpfeifen kaum weniger gesundheitliche Risiken mit sich bringt als das Rauchen von Zigaretten, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits 2005 nach der Auswertung damals verfügbarer Daten mitgeteilt.
Neue Daten, unter anderem aus eigenen Forschungsarbeiten, lassen nun den Schluss zu, dass Wasserpfeifenkonsumenten mit dem Rauch erheblich höhere Mengen an Kohlenmonoxid aufnehmen als Zigarettenraucher. Dieses giftige Gas bindet an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin und kann damit den Sauerstofftransport im Körper behindern. „Vor allem Schwangere und Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen sollten deswegen nicht Wasserpfeife rauchen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Schwangere sollten sich auch nicht über längere Zeit in „Shisha-Cafes“ aufhalten.
Der hohe Kohlenmonoxidgehalt von Wasserpfeifenrauch ist auf die Kohle zurückzuführen, mit der der Tabak in der Wasserpfeife erhitzt wird. Schon der Kohlenmonoxidgehalt des Rauchs einer Wasserpfeife kann beim Konsumenten zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen. Da das Gas die Plazenta passieren kann, erreicht es bei Schwangeren auch das Ungeborene und kann dort ebenfalls die Sauerstoffversorgung behindern. Schwangere sollten daher auf den Konsum von Wasserpfeifen verzichten. Da sich Kohlenmonoxid auch in der Raumluft wiederfindet, wenn Wasserpfeifen geraucht werden, sollten Schwangere längere Aufenthalte in Shisha-Cafes vermeiden. Gleiches gilt für Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen.
Neben Kohlenmonoxid enthält Wasserpfeifenrauch nach Ergebnissen eines Forschungsprojekts am BfR auch andere Schadstoffe in größeren Mengen als Zigarettenrauch, darunter die Krebs erregenden Stoffe Benz(a)pyren und Formaldehyd. Auch Nikotin findet sich in größeren Mengen in Wasserpfeifenrauch als in Zigarettenrauch. Da dieser Stoff die Suchtwirkung von Tabak erzeugt, ist davon auszugehen, dass die Suchtgefahren von Wasserpfeifen nicht geringer sind als die von Zigaretten, wie oft fälschlicherweise behauptet wird.
Nach den Untersuchungen zu Schadstoffgehalten im Rauch von Wasserpfeifen und Zigaretten ist es nun erforderlich, mittels Biomonitoringstudien abzuklären, welche Mengen der nachgewiesenen Substanzen beim Rauchen in den Körper gelangen und wie sie dort wirken.
BfR-Presseinformation
Bundesinstitut für Risikobewertung
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