Untersuchung zum "Weißen Hautkrebs": Männer ab 40 haben höheres Erkrankungsrisiko

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Hautklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM). Für Dr. Meinhard Schiller, Oberarzt in der Hautklinik, und einer der Autoren der Studie, ist damit klar: „Wir müssen in der Prävention stärker auf diese Zielgruppe eingehen: Männer ab 40, helle Hauttypen und der Sonnenstrahlung ausgesetzte Berufsgruppen.“

Die Ergebnisse der Untersuchung stellte Schiller Ende September erstmals auf dem Deutschen Hautkrebskongress in Berlin vor. Schiller: „Der beginnende weiße Hautkrebs, im Fachbegriff „Aktinische Keratose“, ist eine Krebserkrankung der oberen Hautschicht. Kennzeichen sind milde, leichte Verhornungen auf der Haut, vornehmlich an den Stellen, die besonders der Sonneneinstrahlung ausgesetzt: Handrücken, die oberen Ohrenenden oder speziell bei Männern mit Glatze bzw. hohem Haaransatz die Stirn. Obwohl es sich um den häufigsten Hauttumor bei Menschen mit heller Haut weltweit handelt, ist diese Krebsart noch relativ unbekannt. Und damit auch leider die Vorbeugung dagegen.“

Es ist die bislang einzige Untersuchung dieser Art in Deutschland, an der über 700 Menschen teilnahmen. Durchgeführt wurde die Befragung an der Universitäts-Hautklinik Münster und an verschiedenen Hautarztpraxen im nordwestdeutschen Raum. Schiller: „Unser Ziel war es, erstmals auch für Deutschland ein wissenschaftlich fundiertes Risikoprofil für den beginnenden Weißen Hautkrebs zu erstellen. Andere Länder, etwa Australien, sind da, auch aufgrund der klimatischen Bedingungen, schon viel weiter.“

Eine zielgruppenspezifische Prävention ist gerade angesichts der starken Zunahme der Erkrankungen nötig, betont der UKM-Hautexperte: „In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es jährlich 250.000 Neuerkrankungen. Das sind 16 mal mehr als beim Schwarzen Hautkrebs („Malignes Melanom“).“ Auch angesichts dieser Entwicklung sagt Schiller: „Wir befinden uns mitten in einer Hautkrebs-Epidemie.“ Gerade der starke Zusammenhang von Alter, Geschlecht und einer Berufstätigkeit im Freien sei ein Beleg dafür, wo angesichts knapper finanzieller Ressourcen entsprechende Präventionsarbeit wichtig und nötig ist.

Der Fachmediziner nennt folgende Möglichkeiten, um das Erkrankungsrisiko zu senken: „Zwischen 11 und 15 Uhr Sonneneinstrahlung vermeiden, auch im Beruf und bei Freizeitaktivitäten Sonnenschutzmittel nutzen, Sonnenbrände besonders vor dem 20. Lebensjahr vermeiden und die Haut, z.B. durch Kopfbedeckungen, vor der Sonne schützen. Sonnenschutz ist kein Thema, dass uns nur im Sommerurlaub am Strand interessieren sollte.“

Media Contact

Simone Hoffmann idw

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-muenster.de

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