Multiple Sklerose: Neuer Behandlungsansatz ist sicher

Ein experimenteller Therapieansatz, der bei MS-Patienten den Körper daran hindern soll sein eigenes Nervensystem anzugreifen, scheint laut Tests der Feinberg School of Medicine sicher zu sein.

Die schützende Myelinschicht rund um die Zellen wird bei MS zerstört. Die Nerven haben in der Folge Schwierigkeiten bei der Weitergabe von Nachrichten. Eine Studie mit neun Teilnehmern versuchte laut Science Translational Medicine http://stm.sciencemag.org das Immunsystem dazu zu bringen, die Angriffe auf das Myelin zu unterlassen.

Verlieren die Nerven ihre Fähigkeit miteinander zu kommunizieren, führt die Erkrankung zu Schwierigkeiten bei der Bewegung, dem Gleichgewicht und kann auch die Sehfähigkeit beeinträchtigen. Es gibt Medikamente, die die Anzahl und die Schwere der Anfälle verringern können. Eine Möglichkeit MS zu heilen, gibt es allerdings bis heute nicht. Die Krankheit wird dadurch hervorgerufen, dass das Immunsystem davon ausgeht, dass das Myelin ein Fremdkörper wie zum Beispiel ein Grippevirus ist.

Immunreaktion des Körpers soll verhindert werden

Das Team um Stephen Miller hat ein Verfahren entwickelt, dass dem Immunsystem ein Umlernen ermöglichen soll. Die Wissenschaftler kombinierten weiße Blutkörperchen, also einen Teil des Immunsystems, mit Myelinfragmenten. Diese Kombination wurde dann den Patienten injiziert, um sicherzustellen, dass das Myelin vom Körper wieder angenommen wird. Laut den Forschern scheint dieses Verfahren sicher zu sein. Die aktuelle Studie war jedoch zu klein, um festzustellen, ob die Teilnehmer durch diese Behandlung wirklich profitierten. Es kam jedoch zu einer Beruhigung des Immunsystems.

Immunsystem bleibt bei Behandlung intakt
Laut Miller bleibt bei diesem Behandlungsansatz die Funktion des normalen Immunsystems erhalten. „Das ist der heilige Gral.“ Laut BBC sollen weitere Tests bei Patienten in frühen Stadien der Erkrankung durchgeführt werden. „Wir wollen Patienten so früh wie möglich behandeln, bevor sie noch unter Lähmungserscheinungen durch die Schädigung des Myelin leiden. Ist das Myelin erst einmal zerstört, ist es sehr schwer diesen Schaden wieder rückgängig zu machen.“

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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