Hightech-System lässt Mediziner Parkinson erleben

Zittrige Hand: Parkinson-Probleme werden erlebbar (Foto: analoguetheatre.co.uk)

Ein neues System namens „Transports“ lässt Nutzer die Welt so erleben, wie sie sich für Patienten mit früh ausgebrochenem Parkinson tagtäglich präsentiert. Dazu nutzt die Lösung der Theatergruppe „Analogue“ http://analoguetheatre.co.uk  den Minicomputer Raspberry Pi und anziehbare Technologien, die Symptome wie das Handzittern simulieren.

Das mithilfe von Neurowissenschaftlern der Royal Holloway, University of London http://royalholloway.ac.uk  entwickelte System soll dazu beitragen, die Behandlung Betroffener zu optimieren.

Technologie für Empathie

Transports ist eine interaktive Installation, die Nutzer in die Lage eines Parkinson-Patienten versetzt. Ein Raspberry-Pi-PC übernimmt dabei die Rechenarbeit, dank der Nutzer auf einem Display ihre Hand als die eines Betroffenen sehen.

Das System ist darauf ausgelegt, verschiedene Symptome wie beispielsweise Schwindelgefühle zu vermitteln. Zudem kommt ein anziehbares Gerät zum Einsatz, das in der rechten Hand ein Zittern auslöst – also das wohl bekannteste und oftmals erste Symptom einer Parkinsonerkrankung simuliert.

Ziel des Systems ist es letztlich, dass sich andere Menschen besser in die Lage von Betroffenen versetzen können. Dabei denken sie besonders an Patienten, die von einer früh – noch vor dem 50. Lebensjahr – einsetzenden Form der vermeintlichen Alterskrankheit betroffen sind.

Sie müssen viele Jahre mit der bislang unheilbaren degenerativen Erkrankung fertig werden. Ein empathischeres Umfeld, insbesondere beim medizinischen Personal, könnte zu einer besseren Betreuung und somit mehr Lebensqualität führen.

Projekt wird ausgeweitet

Das Team hat bei der Entwicklung auch mit Pflegern, Betroffenen sowie der Charity Parkinson's UK http://parkinsons.org.uk  zusammengearbeitet. Das sollte sicherstellen, dass das System eine möglichst realistische Parkinson-Erfahrung vermittelt. Nun sollen Tests mit Parkinson-Pflegern aus Großbritannien klären, inwieweit das System wirklich hilft, Patienten besser zu verstehen.

„Wir hoffen, das Projekt auszuweiten, um Teilnehmer in die Haut verschiedener virtueller Personen zu stecken – als Hilfe beim Verstehen der Erfahrung anderer“, so Liam Jarvis, Kodirektor von Analogue.

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.redaktion

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer