Forschungsprojekt "Kinder als Angehörige psychisch Kranker" verlängert

Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Albert Lenz von der Katholischen Hochschule NRW entwickeln, implementieren und evaluieren die Wissenschaftler seit Ende 2007 Präventionsmaßnahmen für Kinder psychisch kranker Eltern.

Im Projektzeitraum haben der Diplompsychologe und die Diplom-Sozialarbeiterin Eva Brockmann das familienzentrierte Präventions- und Interventionsprogramm „Ressourcen fördern“ entwickelt. Dieses Programm umfasst zwei Basismodule und fünf Interventionsmodule:

Die Basismodule sollen helfen, institutionelle, organisatorische sowie konzeptionelle Rahmenbedingungen als grundlegende Voraussetzungen für wirksame Hilfeleistengen herzustellen, beziehungsweise zu festigen: Zum Beispiel die Kooperation zwischen Systemen der Kinder- und Jugendhilfe und der Psychiatrie, aber auch ganz grundlegend, Kinder als Angehörige in der Behandlung des erkrankten Elternteils wahrzunehmen.

Die Interventionsmodule beziehen sich auf die unmittelbare Arbeit mit den Kindern und Eltern und sollen beispielsweise dabei helfen, die familiäre Kommunikation zu fördern oder die Kinder darin unterstützen, Probleme zu lösen und ihre sozialen Ressourcen zu nutzen.

In der ersten Projektphase haben Lenz und Brockmann diese Module entwickelt und in verschiedenen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Psychiatrie erprobt (Dortmund, Herten/Recklunghausen, Kreis Steinfurt). In der nun folgenden zweiten Projektphase wollen sie in einer Interventionsstudie die empirische Evidenz von „Ressourcen fördern“ prüfen. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Einrichtungen und Dienste landesweit zu erreichen und anzuregen, Kooperationsnetzwerke beziehungsweise Arbeitskreise aufzubauen und die familienorientierten Hilfen in die Arbeit zu integrieren“, sagt Prof. Dr. Albert Lenz.

Dazu werden die Paderborner das Programm möglichst vielen Einrichtungen und Diensten vorstellen und sie einladen, an der Interventionsstudie teilzunehmen. Diese umfasst dann eine gezielte Begleitung des Einsatzes des Präventionsprogramms sowie eine empirische Auswertung zu dessen Wirksamkeit.

Anfang nächsten Jahres erscheint zum Forschungsprojekt eine erste Publikation mit dem Titel: „Albert Lenz: Ressourcen fördern – Materialien für die Arbeit mit Kindern und ihren psychisch kranken Eltern. Göttingen: Hogrefe Verlag, 2010.“

Weitere Informationen: Eva Brockmann, Tel. 05251/1225 -54, e.brockmann@katho-nrw.de

Redaktion: Julia Harzendorf, Tel. 0221/7757-508, presse@katho-nrw.de

Media Contact

Julia Harzendorf idw

Weitere Informationen:

http://www.katho-nrw.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer