Flugreisen mit Sauerstoff

Obstruktive Atemwegserkrankungen schließen Reisen in weit entfernte Regionen der Erde nicht grundsätzlich aus. Aber …

Langstreckenflugzeuge fliegen meist in einer Höhe von 9 bis 11 km. Der Kabineninnendruck entspricht während des Flugs einer Höhe von etwa 2.400 m über dem Meeresspiegel. Dies bedeutet, dass der Sauerstoffdruck in der Kabine vermindert ist; etwa so wie bei einem Aufenthalt in den Alpen. Außerdem wird die Umluft in der Flugzeugkabine angewärmt, wobei die Luft sehr trocken wird. Für gesunde Menschen ist das im Allgemeinen völlig unproblematisch, da der verminderte Sauerstoffdruck durch eine schnellere, tiefere Atmung ausgeglichen wird.

Patienten mit Atemwegserkrankungen können den verminderten Sauerstoffdruck unter Umständen nicht ausgleichen, so dass der Sauerstoffdruck im Blut und die Sauerstoffsättigung des Blutes deutlich absinken. Ob Beschwerden auftreten, hängt auch von der Dauer des Fluges ab.

Oft sind Betroffene während des Fluges auf eine zusätzliche Sauerstoffversorgung angewiesen. Etliche Fluggesellschaften untersagen die Mitnahme eines Sauerstoffvorrates in das Flugzeug. Betroffene müssen sich dann darauf verlassen, dass die Fluggesellschaft Sauerstoff zur Verfügung stellt. Die Bedingungen für die Bereitstellung von Sauerstoff variieren zwischen den einzelnen Fluggesellschaften stark. U. U. ist die Sauerstoffanwendung auch nur bei Start und Landung verboten. Einige Fluggesellschaften gestatten die Mitnahme von Gasdruckflaschen oder Verwendung tragbarer Sauerstoffkonzentratoren. Allerdings kann dies auf bestimmte Flugzeugmodelle beschränkt sein.

Die European Lung Foundation hat alle europäischen Fluggesellschaften nach deren Bedingungen für eine zusätzliche Sauerstoffversorgung befragt und die Ergebnisse in einer Datenbank veröffentlicht. Diese Datenbank wurde von der Deutschen Atemwegsliga e. V. übersetzt und ist ab sofort im Internet auf Deutsch verfügbar.

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Dr. Ulrich Kümmel idw

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