Osteuropa rückt bei der Klinischen Forschung bald zu Deutschland auf

Eine leichte Steigerung bei der Zahl Studienpatienten hat im vergangenen Jahr die Forschungseinrichtung Asklepios proresearch verzeichnet. Für 2007 erwarten die Hamburger Forscher ein Plus von sieben Prozent. In Deutschland ist Hamburg eine der führenden Regionen auf dem Gebiet der Klinischen Forschung und Entwicklung. Zahlreiche internationale Unternehmen beauftragen Krankenhäuser der Hansestadt mit patientennahen Studien. Allerdings holen im Europäischen Wettbewerb Länder wie Polen und Rußland stark auf und machen Hamburg die maßgebliche Stellung streitig.

Die größte klinische Forschungsorganisation der Hansestadt, Asklepios proresearch mit weltweit mehr als 100 Auftraggebern, 26 nationalen und internationalen Universitäten als Partner sowie über 3.000 Studienpatienten pro Jahr, hat heute ihren traditionellen Jahresbericht 2006 vorgestellt. Im Berichtszeitraum konnten zu den über 20 bestehenden Kooperationen mit deutschen und ausländischen Universitäten drei weitere Partnerschaften mit renommierten ausländischen Unikliniken geschlossen werden: Ontario, Paris und Stanford. „Damit entwickelt sich die Klinische Forschung an den Hamburger Asklepios Kliniken zu einem wichtigen Standortfaktor für die Hansestadt“, erklärt Cornelia Wolf, die Leiterin von Asklepios proresearch.

Zunehmender Konkurrenzdruck macht sich aus den osteuropäischen EU Beitrittsländern bemerkbar, vor allem aus Polen, Russland aber auch aus Ungarn. Dort seien die Ärzte eher bereit Studien durchzuführen, erläutert Cornelia Wolf. Hinzu komme, dass die Teilnahme an Studien für viele Menschen dort die einzige Chance sei, medizinisch versorgt zu werden. Die internationalen und europäischen Qualitätsstandards seien in Osteuropa durchaus auch erreichbar, während in Deutschland das Mehr an Bürokratie keinen zusätzlichen Qualitäts- oder Sicherheitsgewinn bringe, so Cornelia Wolf.

Am meisten Klinische Forschung betrieben 2006 die Asklepios Kliniken Altona und St. Georg, aber auch die Klinik in Harburg konnte ihre Stellung mit einem Forschungsanteil von 17 Prozent festigen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 361 aktive Studien durchgeführt.

Asklepios proresearch: Noch immer wird die klinische Forschung in Deutschland eher mit den Universitäten assoziiert als mit den großen Kliniken, die die medizinische Maximalversorgung sicherstellen. Dabei werden klinische Studien in der Praxis sehr häufig gerade von diesen durchgeführt. Dies ist auch einleuchtend, denn in diesen Kliniken werden naturgemäß mehr Patienten mit entsprechenden Indikationen behandelt.

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Rudi Schmidt idw

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