Ursprung liegt im Dunkeln
Bei etwa zehn Prozent aller Patienten mit Krebs, der sich bereits im Körper ausgebreitet hat, ist der ursprüngliche Tumor unbekannt. Die Ärzte sprechen dann vom CUP-Syndrom (cancer of unknown primary). In seinem 26. Frühjahrssymposium am 3. Februar 2007 widmet sich der Onkologische Arbeitskreis Heidelberg dieser Diagnose unter dem Motto „CUP – eine Herausforderung an die interdisziplinäre Onkologie“. Heidelberger Experten aus unterschiedlichen Disziplinen stellen von 9 bis 13 Uhr im Großen Hörsaal des Kommunikationszentrums im Deutschen Krebsforschungszentrum den Stand der Forschung, Diagnoseverfahren und Therapieoptionen vor.
Das Symposium wird veranstaltet vom Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT) in Zusammenarbeit mit der Akademie für ärztliche Fortbildung der Bezirksärztekammer Nordbaden.
Wenn zwar Absiedlungen (Metastasen) gefunden werden, aber nicht der Primärtumor, ist dieser möglicherweise zu klein oder aber nicht mehr vorhanden. Doch der Ausgangsort einer Krebserkrankung ist wichtig für die Therapie: Metastasen eines Tumors bestehen größtenteils aus demselben Gewebe wie dieser und reagieren entsprechend ähnlich auf Bestrahlung oder Chemotherapie: Sie sollten daher so behandelt werden wie der Primärtumor.
Gewebemarker sollen das Herkunftsorgan verraten
Ziel der Untersuchungen ist es daher, den Primärtumor und damit den Entstehungsort des Krebses ausfindig zu machen. Hier können Gewebeproben und bildgebende Verfahren wichtige Hinweise liefern. Doch lediglich bei 30 Prozent der Patienten verläuft diese Suche erfolgreich. „Bisher existieren kaum Empfehlungen bezüglich Diagnostik und Therapie“, beschreibt Professor Dr. Markus W. Büchler, Vorsitzender des Tumorzentrums Heidelberg/Mannheim, in der Einladung zum Symposium die derzeitige Situation.
An einem neuen Ansatz, um den ursprünglichen Krankheitsherd aufzuspüren, arbeit man im NCT: „Wir bauen ein Programm für das CUP-Syndrom auf, bei dem wir den Entstehungsort anhand molekularer Marker in den Tumorzellen zu definieren suchen“, erklärt Professor Dr. Dirk Jäger, Vorsitzender des Onkologischen Arbeitskreises Heidelberg. „In klinischen Studien wird geprüft, ob diese molekulare Diagnostik als Grundlage für Therapieentscheide von Bedeutung sein wird.“ Das Frühjahrssymposium wird neben einer Vorstellung des CUP-Syndroms auch auf diese Frage eingehen. Zudem werden weitere Möglichkeiten der Diagnostik, der Therapie sowie neue klinische Studien diskutiert.
Anmeldung:
Geschäftsstelle des Tumorzentrums Heidelberg/Mannheim
Tel.: 06221 / 56 6557, -58, -59
Ansprechpartner:
Dr. Ingrid Schamal
Koordinatorin des Tumorzentrums Heidelberg/Mannheim
Im Neuenheimer Feld 105/110, 69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 6558
E-Mail: ingrid.schamal@med.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
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