Auch Väter haben den postnatalen Blues

Die postnatalen Depressionen von Vätern haben nachteilige Langzeit-Auswirkungen auf das Verhalten und die emotionale Entwicklung ihrer Kinder. Denn die Depressionen der Väter verdoppeln die Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Probleme der Kinder in der Vorschulzeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine breit angelegte Studie der Oxford University die in der aktuellen Ausgabe des Medizinmagazins The Lancet erschienen ist.

„Wir wissen bereits, dass postnatale Depressionen bei Müttern die Qualität ihrer mütterlichen Fürsorge stark beeinträchtigen“, erklärte Studienleiter Paul Ramchandani. Dadurch kommt es bei den Kindern zu Störungen im Sozialverhalten und Betragen sowie bei der psychischen und physiologischen Entwicklung. „Dass jedoch auch Väter nach der Geburt unter Depressionen leiden, war bisher ein stark vernachlässigter Aspekt“, so der Experte.

Die Forscher analysierten Aufzeichnungen über 8.430 Väter und fanden heraus, dass 3,6 Prozent (303 Väter) acht Wochen nach der Geburt an Depressionen litten. Zu den Symptomen zählten Ängstlichkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Hoffnungslosigkeit. „Depressive Väter können besonders in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder deren Zukunft negativ beeinflussen. Die Kinder leiden als Erwachsene häufiger unter psychischen Störungen“, erklärte Ramchandani.

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Evelyn Lengauer pressetext.austria

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