Bakterien verursachen Crohn-Krankheit

Map erstmals im Blut von Patienten nachgewiesen

Wissenschafter der University of Central Florida haben die bis jetzt klarsten Beweise dafür gefunden, dass die Crohn-Krankheit durch eine Bakterienart verursacht wird, die für eine ähnliche Erkrankung bei Tieren verantwortlich ist. Das Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map) wurde erstmals im Blut von Crohn-Patienten nachgewiesen. Die Hälfte der 28 Teilnehmer an der Studie wies positive Map-Ergebnisse auf. Der leitende Wissenschaftler Saleh Naser forderte eine großangelegte Studie. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung wurden in dem Fachmagazin The Lancet veröffentlicht.

Das Team untersuchte die Blutproben von 52 Personen: 28 Crohn-Patienten, neun Patienten mit Colitis ulcerosa und 15 Personen ohne chronisch-endzündliche Darmerkrankung. Die Bakterie konnte im Blut von 14 Crohn-Patienten nachgewiesen werden. Keiner der nicht erkrankten Teilnehmer wies ein positives Ergebnis auf. Frühere Studien hatten sich auf die Untersuchung des menschlichen Gewebes konzentriert. Zwei Patienten mit Colitis ulcerosa wiesen ebenfalls Spuren von Map auf. Diese Ergebnisse könnten jedoch laut Studie darauf zurückzuführen sein, dass sie unter der Crohn-Krankheit gelitten hatten. Spuren der Map-DNA wurden bei einigen Personen mit Colitis ulcerosa und drei gesunden Teilnehmern gefunden. Es wird angenommen, dass diese Ergebnisse dadurch verursacht wurden, dass Map in einer Umgebung verbreitet ist, in der ein Kontakt über Nahrungsmittel und Wasserversorgung am wahrscheinlichsten ist. Für das Entstehen einer Erkrankung sei jedoch zuerst eine genetische Empfindlichkeit erforderlich.

In der Vergangenheit ging man davon aus, dass die Crohn-Krankheit über die Milch auf den Menschen übertragen wurde. Die Ursachen für die Crohn-Krankheit, die eine Reihe von Symptomen wie Appetitmangel, chronischen Durchfall und Schmerzen im Bauchraum verursachen kann, sind derzeit nicht bekannt. Map, das bei Rindern, Schafen und Ziegen die Johnesche Krankheit hervorruft, wurde laut BBC vor 20 Jahren erstmals mit der Crohn-Krankheit in Zusammenhang gebracht.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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