Ulla Schmidt: "Fast 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind hörgeschädigt"

Anlässlich des heute bereits zum siebten Mal bundesweit stattfindenden „Tag gegen den Lärm“ erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt:

„Autolärm, Fluglärm, Lärm in der Fabrik aber auch in Diskotheken, beim Benutzen von Discman oder MP3-Playern – fast 80 Prozent der Deutschen sind in irgendeiner Form von Lärmbelästigungen betroffen. Fast jeder Fünfte ist bereits hörgeschädigt. Und bereits ein Viertel aller Jugendlichen haben nicht heilbare Schäden durch Lärm. Neben der Schädigung des Gehörs kann Lärm jedoch auch zu anderen Störungen der Gesundheit führen. Schlaf- sowie Konzentrationsstörungen, Belastung des Herz-Kreislauf-Systems oder Nervosität sind nur einige Beispiele dafür. Diesen Menschen helfen wir in unserem Gesundheitssystem mit einer guten Diagnostik und Behandlung. Ebenso wichtig ist es jedoch, die Prävention in den Vordergrund zu stellen. Die Aufklärungsarbeit des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung leistet daher einen wichtigen Beitrag.

Um gesundheitlichen Folgen von Lärm wirkungsvoll vorbeugen zu können, muss bereits im Kindes- und Jugendalter intensiv Aufklärung betrieben werden. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelt daher im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums umfangreiche Materialien und stellt diese zur Verfügung. Hier werden Kinder, Jugendliche und ihre Eltern über Lärm, seine Folgen und seine Vermeidung aufgeklärt. So wurde beispielsweise zusammen mit der „Schule des Hörens e.V.“ das PC-Spiel „Radio 108,8“ für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren entwickelt. Themenschwerpunkt bei diesem Spiel ist die gesundheitliche Gefährdung durch Lärm. Eingebettet in das Tagesgeschäft eines Radiosenders lernen Kinder den Aufbau und die faszinierende Funktionsweise der Ohren und damit auch deren Schutzbedürftigkeit kennen.

Neben solchen konkreten Aufklärungsaktivitäten ist das Bundesgesundheitsministerium auch in anderen Bereichen der Prävention aktiv: So wurde das Deutsche Forum Prävention ins Leben gerufen, bei dem mit sechzig Mitgliedern inzwischen nahezu alle für Prävention und Gesundheitsförderung relevanten Gruppierungen an einem Tisch sitzen, um Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland grundlegend und nachhaltig zu stärken.

Es gibt viele positive Ansätze und zahlreiche engagierte Akteure in der Prävention und Gesundheitsförderung. Diese Vielfalt ist ein Zeichen des Pluralismus und der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens.“

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