Computersimulation zur Krankheitsbekämpfung

Virtuelle Abläufe veranschaulichen biologische Prozesse

Beim jetzt gestarteten „EMI-CD“-Projekt beschäftigen sich Wissenschaftler mit der computergestützten Modellierung von Prozessen, die bei der Entstehung von komplexen Erkrankungen (Typ-II-Diabetes, Krebs) eine Rolle spielen. Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik verwenden hierzu experimentell gewonnene Daten, um daraus am Computer molekularbiologische Abläufe nachzubilden, deren Störungen zur Entstehung von Krankheiten führen.

Das Verständnis der biologischen Prozesse, die bei komplexen Erkrankungen eine Rolle spielen, stellt dabei einen wesentlichen Schritt bei der Entwicklung von neuen Medikamenten, Diagnoseverfahren und Therapien dar. Die computergestützte Nachbildung dieser Prozesse und das Modellieren am Computer verkürzt den Entwicklungsprozess und ermöglicht die zielgerichtete Entwicklung neuer Verfahren.

So werden Daten aus der funktionellen Genomforschung über die Aktivität eines Gens oder Daten, die die Bildung von Proteinen widerspiegeln, sowie Daten, die sich aus der Nukleinsäuresequenz, der Physiologie und Umweltfaktoren ableiten lassen, in diesem systembiologischen Ansatz miteinander verknüpft. Ziel ist es, auf der Grundlage von „in silico“ Vorhersagen, Hypothesen und Modelle für wichtige Krankheitsprozesse zu schaffen.

„Schon heute kann dieses Projekt als richtungsweisend für künftige funktionelle Genomforschung angesehen werden. In Zukunft werden sich immer mehr Wissenschaftler mit der computergestützten Interpretation experimenteller Daten beschäftigen, um mit der gleichen Aussagekraft Experimente statt im Labor mit Hilfe von Computersimulationen durchzuführen“, kommentiert Projektleiter Ralf Herwig.

Media Contact

Wilhelm Bauer pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.molgen.mpg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer