Energieimpulse gegen Krebs und Übergewicht
Lösen „Selbstmord“ der Zellen aus
Amerikanische Wissenschaftler behaupten, dass den Bruchteil einer Sekunden anhaltende Energieimpulse Krebszellen angreifen können, ohne die benachbarten gesunden Zellen zu verletzen. Diese Impluse zerstören die Zelle nicht im eigentlichen Sinn. Sie scheinen jedoch einen Prozess auszulösen, der zu ihrem „Selbstmord“ führt. Das Team der University of Southern California und der Old Dominion University hat nachgewiesen, dass Nanopulse zumindest im Labor Tumorzellen zerstören können. Zusätzlich soll dieses Verfahren laut NewScientist für die Behandlung von Übergewicht einsetzbar sein.
Theoretisch kann das elektrische Feld mit Hilfe von rundum platzierten Antennen auf einen Tumor gerichtet werden, der sich tief im Inneren des Körpers befindet. Die Feinabstimmung der Frequenz des Feldes soll ermöglichen, dass nur bestimmte Zelltypen erfasst werden. Die im Mikrosekundenbereich angesiedelte Dauer der Impulse soll verhindern, dass sich die äußere Membran der Zelle voll auflädt und so als Schild für das Zellinnere agiert. Die Forscher der Old Dominion University haben ebenfalls nachgewiesen, dass mit dem neuen Verfahren das Turmorwachstum bei Mäusen verlangsamt werden kann. Zusätzlich ist dieses Verfahren in der Lage den Zelltod bei Zellen auslösen, die später zu Fettzellen werden können.
Tom Vernier von der University of Southern California erklärte, dass die Wirkung dieser Energiepulse vergleichsweise dramatisch sei. „Wir sehen es als einen Eingriff in die Zelle, der ihre internen Strukturen verändert.“ Die einzige nachweisbare physiologische Veränderung innerhalb der Zelle bestehe im Freisetzen von Kalzium durch das endoplasmatische Reticulum. Obwohl diese Veränderung keine direkte Auswirkung auf das Leben oder Sterben einer Zelle zu haben scheint, wird sie als Hinweis auf die Wirkung des neuen Verfahrens gesehen.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen
Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…
Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen
In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…
Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn
Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…