"Schlafstörungen und andere kognitive Änderungen durch Felder des Mobilfunks?"

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines internationalen Workshops mit 50 Teilnehmern aus 11 Ländern, der vom 8. bis 10. Dezember 2003 in Immenstaad am Bodensee stattfand. Der von der Forschungsgemeinschaft Funk in Kooperation mit der europäischen Forschungsaktion COST 281 und dem Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg organisierte Workshop hatte sich das Ziel gesetzt, aktuelle Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen zu biologischen Einflüssen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (HF-EMF) insbesondere auf den menschlichen Schlaf zu diskutieren.

Vor allem die Ergebnisse einer Forschergruppe um den schweizer Schlafforscher Peter Achermann gaben in den letzten Jahren Anlass zur Diskussion. In seinen Experimenten kam es an freiwilligen Probanden nach der Einwirkung von Mobilfunk-Feldern zu einer Veränderung der Gehirnaktivität während des Schlafs.

Mit Beiträgen aus der klinischen Praxis, einer Reihe von Fachbeiträgen aus den Bereichen der Epidemiologie (vergleichende Bevölkerungsuntersuchungen), der experimentellen Schlaf- und Wahrnehmungsforschung sowie der Mess- und Expositionstechnik für Untersuchungen am Menschen näherte man sich dem Thema aus verschiedenen Richtungen. Im Einzelnen wurde dabei über bereits durchgeführte oder geplante Schlafstudien, über Bevölkerungsstudien, die anhand von Fragebogenerhebungen durchgeführt werden sowie über verschiedenartige Studien zur kognitiven Leistungsfähigkeit (Wahrnehmung, Reaktion, Merkfähigkeit – vornehmlich beim Menschen) unter dem Einfluss von HF-Feldern berichtet und diskutiert.

Nach der Präsentation der bisherigen Ergebnisse zur Schlafforschung aus klinischer Sicht waren die Experten sich einig, dass die vorliegenden experimentellen Schlafstudien eine eingeschränkte Aussagekraft besitzen. Auch die bislang vorliegenden epidemiologischen Studien weisen zum Teil noch große methodische Defizite auf. Im Workshop konnten für die diskutierten Themenbereiche interessante neue Studien-Ansätze aufgezeigt werden

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Gabi Conrad idw

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