Deutsche Krebsgesellschaft verleiht offiziell erstes "Zertifikat Brustzentrum"

Brustkrebspatientinnen können ab sofort sicher sein, die geeignete Diagnostik und Therapie zu erhalten, wenn sie ein Brustzentrum mit Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft aufsuchen.

„Wir zertifizieren nur diejenigen Zentren, die definierte fachbezogene Qualitätskriterien erfüllen und die ein allgemeines Qualitätsmanagement- System eingeführt haben“, erklärt Prof. Dr. Klaus Höffken, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. „Die bisher häufig unzureichende Versorgungssituation von an Brustkrebs erkrankten Frauen wird der Vergangenheit angehören. Patientinnen in Deutschland werden Sicherheit erfahren. Die ungeschützte Verwendung des Begriffes Brustzentrum wird es nicht mehr geben. Über 150 Kliniken deutschlandweit haben sich bereits um unser Zertifikat beworben“, so Höffken.

Am 16. Juli konnte im Marienhospital Stuttgart das Zertifizierungsverfahren der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich abgeschlossen werden. Zuvor hatte es Probe- und Pilot-zertifizierungen z.B. an den Universitätskliniken Ulm und Tübingen gegeben. Das offizielle „Zertifikat Brustzentrum“ wird nun erstmals am 23. Juli dem Brustzentrum Stuttgart am Marienhospital verliehen. Zu der Feierstunde von 17:00 – 19:00 Uhr (Aula der Kranken-pflegeschule, Marienhospital, Eierstr. 55) sind Vertreter der Presse herzlich eingeladen. In den kommenden Wochen werden Prüfverfahren an zahlreichen weiteren Kliniken durchgeführt und Zertifizierungen erwartet für die Universitätskliniken Marburg, Freiburg, Heidelberg sowie die Kliniken Lahr und Bremen Mitte.

„Wir haben einen Meilenstein der Qualitätssicherung in der Krebsmedizin erreicht“, so Klaus Höffken. Als im Oktober 1998 in Florenz die erste Europäische Brustkrebs-Konferenz stattfand, sollten erstmals die Kerninhalte eines ausgewiesenen Brustzentrums definiert werden. Von der EUSOMA (European Society of Mastology) wurden daraufhin 1999 die ersten Kriterien vorgestellt und 2000 in den EUSOMA Richtlinien publiziert. In Folge dieser EUSOMA-Publikation haben sich vielerorts Kliniken zum Brustzentrum ernannt. Um zu verhindern, dass der Begriff des Brustzentrums inflationär und ohne inhaltliche Überprüfung gebraucht wird, haben die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie (Brustheilkunde) gemeinsam das nun gestartete Zertifizierungsverfahren erarbeitet. Das Verfahren beruht auf den internationalen Standards der EUSOMA sowie auf der evidenzbasierten Behandlungs-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft.

Bis deutschlandweit Zertifikate erteilt sein werden und jede Frau das zertifizierte Brustzentrum in ihrer nahen Umgebung kennt, werden noch einige Monate verstreichen. Um in dieser Situation den Informationen suchenden Frauen mehr Transparenz und Sicherheit zu bieten, hat sich die Deutsche Krebsgesellschaft entschlossen, in Kürze eine Checkliste für Patientinnen zu veröffentlichen. Diese Checkliste stellt kurz und einfach verständlich vor, welche Kriterien eine Klinik oder ein Verbund in jedem Fall erfüllen sollte. Sie bietet Anhaltspunkte dafür, mit welchen Fragen die Gütequalität eines Zentrums näherungsweise eingeschätzt werden kann. Die Checkliste wird Ende Juli unter www.krebsgesellschaft.de , über isto@krebsgesellschaft.de oder über Fax-Anfrage an die DKG (069-6300 96 66) abzurufen sein.

Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Hanauer Landstraße 194, 60314 Frankfurt am Main
Dr. Barbara Michels
Tel.: 069 – 630096-0, Fax: – 630096-66

Media Contact

Dr. Barbara Michels idw

Weitere Informationen:

http://www.krebsgesellschaft.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wie die Galvanotechnik durch Digitalisierung effizient wird

SurfaceTechnology GERMANY… Digitalisierung und Hartverchromung aus Chrom(III)-Elektrolyten: Das sind die beiden großen Themen, mit denen sich Forscherinnen und Forscher von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA derzeit beschäftigen. Ihre Erkenntnisse…

Ersatz für Tierversuche – jetzt ganz ohne Tierleid

Erstes Gewebe-Modell der Leber völlig ohne Materialien tierischer Herkunft hergestellt. Wissenschaftler*innen der TU Berlin haben mit Hilfe von 3D-Biodruck erstmals ein Modell der Leber aus menschlichen Zellen hergestellt, ohne dabei…

Neue Wege zur mentalen Gesundheit

Magnetspule am Kopf sorgt für antidepressive Effekte… In der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wird derzeit eine Studie zur Erforschung der antidepressiven Wirkung einer…

Partner & Förderer