Gefäßstaubsauger beseitigt Gerinnsel bei Schlaganfall

Münchener Mediziner haben einen – im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren – effizienteren, schnelleren und komplikationsärmeren Weg entwickelt, um nach einem Schlaganfall die Adern des Gehirns wieder zu eröffnen.

Ein Schlaganfall trifft jährlich rund 200.000 Menschen in Deutschland: Damit ist er die dritthäufigste Todesursache und der wichtigste Grund für eine im Erwachsenenalter erworbene Behinderung. Meist liegt dem Schlaganfall eine Durchblutungsstörung des Gehirnes zugrunde mit Lähmungen, Sprachverlust, Sehstörungen und weiteren Ausfallserscheinungen. Nicht nur ältere, sondern auch junge Menschen können aus heiterem Himmel betroffen sein.

Die Durchblutungsstörung des Gehirns ist häufig durch ein Blutgerinnsel in den Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, bedingt. Bisherige Behandlungsversuche mit Mitteln zur Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse) haben hauptsächlich zwei Nachteile: Sie sind zum Teil nicht effektiv genug, um rechtzeitig die Schlagadern des Gehirnes wieder durchgängig zu machen, und sie bringen zum anderen das Risiko mit sich, im Gehirn Einblutungen auszulösen.

In der Abteilung Neuroradiologie des Klinikums der Universität München in Großhadern wurde zusammen mit der Stroke Unit der Neurologie nun ein neuer Weg entwickelt: Mit kleinen Kathetergeräten können die Gehirnschlagadern, aber auch Venen, mechanisch wieder durchgängig gemacht und die mangelversorgten Gehirnareale gerettet werden. Insbesondere wird ein so genannter Angiojet (eine Art Gefäßstaubsauger) zur Entfernung von Gerinnseln eingesetzt. Damit hätten gerade in jüngster Zeit spektakuläre Erfolge erzielt und jüngere wie ältere, sich bereits im Koma befindende Menschen augenblicklich wiederhergestellt werden können, teilte das Klinikum mit.

Derzeit richten sich die Bemühungen der Mediziner darauf, diese Methoden zu optimieren und einem weiteren Kreis von Patienten zu ermöglichen.

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