Mit MEMORI gegen Übergewicht

Die Nationale Verzehrsstudie zeigt eine starke Zunahme des Übergewichts und der krankhaften Fettsucht bei Erwachsenen in Deutschland. Besonders betroffen sind Menschen mit niedrigem Sozialstatus und geringem Einkommen. Übergewicht stellt ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. Betroffene tragen hohe Krankheitsrisiken (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einige Krebsarten, Gelenkschäden, Leberschäden u.v.a.m.), Krankenversicherungen und die Gesellschaft insgesamt haben mit immensen Folgekosten zu kämpfen.

Die Grundlagen für die Entstehung des Übergewichts werden im Kindesalter gelegt. Am Klinikum der Universität München (LMU) durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass die Häufigkeit des Übergewichts und der krankhaften Fettsucht schon bei fünf- bis sechsjährigen in den letzten 20 Jahren stark angestiegen ist. Um Übergewicht effektiv bekämpfen zu können, ist eine weitere Erforschung der schon im Kindesalter zugrundeliegenden Ursachen dringend notwendig.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat jetzt im Rahmen des Nationalen Kompetenznetzwerks Adipositas einen von Prof. Berthold Koletzko, Dr von Haunersches Kinderspital am Klinikum der LMU koordinierten Forschungsverbund zu modifizierbaren frühen Risikofaktoren für Übergewicht (MEMORI: Multidisciplinary Early Modification of Obesity Risk) mit 860.000 Euro gefördert. Damit sollen die wissenschaftlichen Grundlagen für eine effektive und frühe Adipositasprävention gestärkt werden. Ein multidisziplinärer Forschungsverbund untersucht die Risikofaktoren für die Entstehung von kindlichem Übergewicht und die auftretenden Folgekosten der Erkrankung. Die Wirkungen eines Interventionsprojektes in Kindergärten werden in 500 Einrichtungen geprüft. Mit modernen Methoden werden die frühen Stoffwechselfolgen von kindlichem Übergewicht untersucht. Der Einsatz neuer Sensormethoden soll die körperliche Aktivität von Kindern besser erfassen und spielerisch die körperliche Aktivität fördern. MEMORI ist aus der Kooperation von Partnern des Münchener Zentrums für Gesundheitswissenschaften (MC-Health) hervorgegangen, einer Innnovationsinitiative der Ludwig-Maximilians Universität München.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Berthold Koletzko
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital,
Lindwurmstraße 4
Tel: 089/5160-3967
Email Berthold.Koletzko@med.uni-muenchen.de
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München (LMU) werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 81.000 Patienten stationär, 12.000 teilstationär und 370.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.000 Beschäftigten sind rund 1.800 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2006 mehr als 58 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.

Media Contact

Kressirer, Philipp Klinikum der Universität München

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-muenchen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer