Analyse-Labor in Chip-Größe zur Krebsfrüherkennung

Unter Federführung der Universität Valencia und einem Budget von insgesamt vier Millionen Euro werden im Rahmen des Projekts in den nächsten drei Jahren Biomarker von Bauchspeicheldrüsenkrebs im Blut von Patienten vermessen und charakterisiert. Ziel ist es, die Diagnosezeit auf etwa drei Stunden zu verkürzen und die Wirksamkeit der Behandlung besser zu überwachen.

Zirkulierende Tumorzellen (CTC) stellen im Blut von Krebspatienten einen signifikanten Biomarker für die prognostische und die prädiktive Behandlung dar. Im Rahmen des Projekts wird eine Plattform entwickelt, die CTCs im Blut isolieren und deren Konzentration bestimmen kann. Der Vorteil des Systems liegt in seiner hohen Sensitivität, Schnelligkeit, Automatisierung und geringen Kosten.

Die CanDo-Plattform soll modular aufgebaut und in einen Chip integriert werden (Lab-on-a-Chip). Jedes Modul kombiniert unterschiedliche Technologien und Techniken, um CTCs zu isolieren, zu zählen und somit ein extrem niedriges Nach-weislimit und eine hohe Spezifizität zu erreichen. Das IPHT wird dabei mittels oberflächenverstärkter Raman-Spektroskopie (SERS) die Krebszellen identifizieren. Dank der Lab-on-a-Chip-Technologien wird die CanDo-Plattform portabel und überall vor Ort einsetzbar sein.

Bislang wird Bauchspeicheldrüsenkrebs durch Untersuchungen, Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanz nachgewiesen. Keine dieser Methoden ist speziell für den Nachweis von Bauchspeicheldrüsenkrebs geschaffen oder für die Krebsfrüherkennung geeignet.

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine schwer nachweisbare Krebsart. Oft erfolgt die Diagnose in einem fortgeschrittenen Stadium. Die Überlebensrate von 68.000 jährlich diagnostizierten Europäern liegt fünf Jahre nach der Diagnose bei unter fünf Prozent. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist der vierthäufigste Krebstod weltweit.

Das CanDo-Konsortium besteht aus drei Firmen (Bayer, Imec und Gilupi) sowie sieben Forschungsinstituten und Universitäten aus mehreren europäischen Ländern (Deutschland, Belgien, Spanien und Schweden).

Leibniz-Institut für Photonische Technologien
Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V. erforscht die wissenschaftlichen Grundlagen für photonische Verfahren und Systeme höchster Sensitivität, Effizienz und Auflösung. Gemäß dem Motto „From Ideas to Instruments“ entwickeln Wissenschaftler maßgeschneiderte Lösungen für Fragestellungen aus den Bereichen Lebens- und Umweltwissenschaften sowie Medizin.

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Britta Opfer IPHT Jena

Weitere Informationen:

http://www.ipht-jena.de

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