Infrarot-Strahler für eine neue Technologie zur Kompositverarbeitung

Infrarot-Strahler, hier als Teil einer Roboterzelle, sind präzise steuerbar und erwärmen Kompositmaterialien zuverlässig. Copyright Heraeus Noblelight 2011<br>

Ein Infrarot-Wärmesystem von Heraeus Noblelight hilft der Hyde Group in Stockport, Großbritannien, eine neue Technologie zur Verarbeitung von Kompositmaterialien zu entwickeln. Diese soll die die Anwendung von Strukturteilen aus Kompositen in der Luftfahrt zukünftig verbessern.

Kompositmaterialien werden zunehmend für Strukturbauteile und Komponenten von Flugzeugen eingesetzt, einige Großraumflugzeuge bestehen bis zu 50% aus Kompositen, einschließlich des Rumpfes. Das ermöglicht signifikante Einsparungen an Gewicht, was wiederum eine verbesserte Effizienz im Brennstoffverbrauch zur Folge hat.

Die Hyde Group wurde 1968 gegründet und ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Projektmanagement, Design, Produktion und Support von Fertigungsmitteln im Flugzeugbau. Die Palette reicht dabei von automatisierten Montagesystemen, Roboterintegration und maßgeschneidertem Werkzeugmaschinenbau bis hin zu den verschiedensten Werkzeugen.

Die Hyde Group führt intensive Forschungs- und Entwicklungsprojekte für Flugzeughersteller durch und eines dieser Projekte beinhaltet das Formen von mehrlagigen, vorimprägnierten Verbundwerkstoffen (Prepregs).

Prepreg-Werkstoffe werden in speziellen Formwerkzeugen über Profile geformt bevor sie in Autoklaven schließlich gehärtet werden. Da die mehrlagigen Komposite jedoch unelastisch sind, müssen sie vor dem Formen erst weich gemacht werden. Die Projektingenieure von Hyde untersuchten verschiedene Heiztechnologien, um die erforderliche Flexibilität der mehrlagigen Materialien zu erreichen.

Zuerst testeten sie mit Heißluft, aber Heißluftöfen wurden als Lösung verworfen, da diese sehr viel Platz benötigen. Ölbeheizte Formwerkzeuge kamen ebenfalls nicht in Frage, da man sie als potenzielle Quelle für Kontamination fürchtete, in einem Prozess, der extreme Sauberkeit erfordert.

Schließlich, nach erfolgreichen Tests im Anwendungszentrum von Heraeus in Neston, Großbritannien, entschied man sich für ein schnelles mittelwelliges Infrarot-System. Dies wurde in eine Roboterzelle installiert, und das mehrlagige Material wird von zwei Robotern vor den 6 kW Infrarot-Strahler platziert. Wenn das Material dort auf etwa 70°C erhitzt wurde, ist es genügend biegsam und kann auf das Formwerkzeug gelegt werden. Speziell konstruierte Walzen stellen sicher, dass das Material dem Werkzeugprofil exakt nachgeformt wird.

„Wir hatten bereits Infrarot-Strahler für Klebeprozesse im Einsatz“, erklärt Matt Garner, der Projektingenieur. „Wir sind auch jetzt bei diesem neuen und wichtigen Projekt sehr zufrieden mit ihrer präzisen Steuerbarkeit und der kompakten Bauweise.“

Prozessverbesserung durch exakte Anpassung

Die Infrarot-Wärmetechnologie bietet einige Möglichkeiten, industrielle Wärmeprozesse zu optimieren:

• hohe Wärmeübertragungskapazität
• kontaktfreie Wärmeübertragung
• hoher Wirkungsgrad
• effiziente Energieübertragung durch die optimale Wellenlänge
• örtlich begrenzter Energieeinsatz durch Anpassung an die Form der Produkte
• zeitlich begrenzter Energieeinsatz durch schnelle Reaktionszeiten
Infrarot-Wärme wird immer dann eingesetzt, wenn Wärmeprozesse mit besonderen Vorgaben an Platz, Zeit oder Qualität umgesetzt werden sollen.

Heraeus Noblelight GmbH mit Sitz in Hanau, mit Tochtergesellschaften in den USA, Großbritannien, Frankreich, China und Australien, gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern bei der Herstellung von Speziallichtquellen. Heraeus Noblelight wies 2010 einen Jahresumsatz von 98,9 Millionen € auf und beschäftigte weltweit 689 Mitarbeiter. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Infrarot- und Ultraviolett-Strahler für Anwendungen in industrieller Produktion, Umweltschutz, Medizin und Kosmetik, Forschung und analytischen Messverfahren.

Der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen mit einer 160-jährigen Tradition. Unsere Kompetenzfelder umfassen die Bereiche Edelmetalle, Materialien und Technologien, Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Dentalprodukte sowie Quarzglas und Speziallichtquellen. Mit einem Produktumsatz von 4,1 Mrd. € und einem Edelmetallhandelsumsatz von 17,9 Mrd. € sowie weltweit über 12 900 Mitarbeitern in mehr als 120 Gesellschaften hat Heraeus eine führende Position auf seinen globalen Absatzmärkten.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Hersteller:
Heraeus Noblelight GmbH
Reinhard-Heraeus-Ring 7
D-63801 Kleinostheim
Tel +49 6181/35-8545, Fax +49 6181/35-16 8545
E-Mail hng-infrared@heraeus.com
Redaktion:
Dr. Marie-Luise Bopp
Heraeus Noblelight GmbH,
Abteilung Marketing/Werbung
Tel +49 6181/35-8547, Fax +49 6181/35-16 8547
E-Mail marie-luise.bopp@heraeus.com

Media Contact

Dr. Marie-Luise Bopp Heraeus Noblelight GmbH

Weitere Informationen:

http://www.heraeus-noblelight.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer