Erste Arvedi Endlos-Produktion von Stahl

Die Produktion basiert auf der ISP – ESP Technologie (In line Strip – Endless Strip) des Stahlkonzerns Arvedi. Sie spart Platz und reduziert die Zahl der nötigen Arbeitsschritte.

Die Nennleistung der neuen Arvedi-ESP-Anlage in Cremona (Italien) beträgt mehr als zwei Millionen Tonnen an warmgewalzten Bunden pro Jahr und ist ausgelegt auf eine Produktion von drei Millionen pro Jahr bei adaptierter Stranggussanlage.

Die Produktion von Stahlbändern ist energieintensiv und braucht viel Platz. Flüssiger Stahl wird in so genannte Brammen gegossen, das sind einige Zentimeter dicke, etwa ein bis zwei Meter breite und über zehn Meter lange Stahlplatten. Diese Brammen kühlen ab und werden wiederaufgeheizt im Walzwerk zu Stahlbändern mit z.T. weniger als einem Millimeter Dicke verarbeitet. Dafür müssen die langen Platten neu eingefädelt und aufgeheizt werden. Am Ende rollt man die Bänder zu großen Spulen, genannt Bunde. Alles in allem ist eine solche Produktionsanlage mehrere hundert Meter lang.

Die ESP-Anlage verbindet nun den Guss- mit dem Walzvorgang. Die noch heiße Bramme läuft direkt in die Walzanlage weiter und braucht nur kurze Zeit in einem Ofen aufgeheizt werden um die gewünschte Endwalztemperatur zu erreichen. Das Material wird in einem Durchgang in ein Stahlband von bis zu 1,6 Meter Breite und 0,8 Millimeter Dicke verarbeitet und zu Bunden von bis zu 32 Tonnen Gewicht aufgerollt. Die gesamte Anlage ist nur 190 Meter lang.

Das Einfädeln und Wiederaufheizen der kalten Brammen entfällt, was viel Zeit und Energie spart. Mit sieben Minuten vom flüssigen Stahl bis zum fertigen Bund ist das Verfahren erheblich kürzer als bei herkömmlichen Prozessen, die mehrere Stunden dauern. Außerdem entfällt der Ausschuss, der normalerweise beim Einfädeln entsteht. Mit ihrer hochgenauen Temperaturführung produziert die Anlage Stahl von hoher und homogener Qualität.

Die Arvedi-ESP-Anlage von Siemens VAI ist die weltweit kompakteste Anlage für die Herstellung von Warmband. Durch ihre energieeffiziente Arbeitsweise spart sie Produktionskosten und reduziert die CO2-Emissionen. Zudem muss weniger investiert werden, weil keine Öfen für das Aufheizen der kalten Bramme nötig sind. Die produzierten Stahlbänder werden unter anderem in Autos, Haushaltsgeräten und im Bauwesen verarbeitet. (IN 2009.10.5)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

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