So kommen neue Maschinen schneller auf den Markt

Der Studenten Initiative Siemens Sachsen (SISS e.V.) und dem Virtual Reality Center Production Engineering (VRCP) der Technischen Universität Chemnitz ist die Anbindung einer NC- Steuerung an ein virtuelles Werkzeugmaschinenmodell gelungen. Nachdem SISS-Mitglied und TU-Absolvent Björn Korb in einer Machbarkeitsstudie zeigte, dass mit einer „realen Steuerung“ eine virtuell modellierte 3-Achs-Maschine gesteuert werden kann, galt es, eine neue Herausforderung zu meistern: die Steuerung einer virtuellen 5-Achsmaschine mit Hilfe der Maschinensteuerung SINUMERIK 840Di der Firma Siemens. Und auch dies gelang den Studenten von SISS und des VRCP.

„Die fünf Maschinenachsen verfahren nun simultan im virtuellen Raum, sodass eine dem NC-Programm entsprechende Werkzeugbewegung ausgeführt wird“, erläutert Maschinenbaustudent Sven Tauchmann. Die Berechnung und Interpolation der Achspositionen erfolge durch die NC-Einheit des Steuerungssystems. „Gleichzeitig werden diese Achspositionen von der Steuerung über eine von den Studenten entwickelte Schnittstelle in Echtzeit als Raumkoordinaten an das virtuelle Modell weitergeleitet, sodass das virtuelle Werkzeugmaschinenmodell entsprechend der ausgegebenen Werte verfährt“, ergänzt Alexander Farger, der ebenfalls in Chemnitz Maschinenbau studiert.

Mit Hilfe dieser Anwendung kann die Entwicklungszeit für Werkzeugmaschinenhersteller verkürzt werden, da Probleme frühzeitig am virtuellen Modell, das auf den CAD-Daten der Konstruktionsabteilung basiert, erkannt werden. „So kann die Steuerungstechnik schon in der Konzeptphase eingebunden werden, um spätere kostspielige Änderungen in der Konstruktion zu vermeiden“, berichtet Informatik-Student Frank Streubel, der als studentische Hilfskraft im VRCP tätig ist. Die „virtuelle Inbetriebnahme“ der virtuellen Maschine am Ende der Entwurfsphase rücke so in greifbare Nähe. Dadurch kann die Zeit bis zur Markteinführung erheblich reduziert werden.

Stichwort: Studenten Initiative Siemens Sachsen

Dass der Sprung von der Hörsaalbank in die berufliche Praxis erfolgreicher verläuft, wenn man sich rechtzeitig darum bemüht, beweist die „Studenten Initiative Siemens Sachsen e.V.“ (SISS e.V.). Der gemeinnützige Verein fördert seit 2001 die praxisnahe Ausbildung von Studierenden und weckt zudem das Interesse für die regionale Wirtschaft, um einer Abwanderung von Absolventen sächsischer Hochschulen entgegenzuwirken. Derzeit engagieren sich in dieser Initiative 25 Studierende der TU Chemnitz und der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Größter Förderer des Vereins ist Siemens am Standort Chemnitz. Gemeinsam bearbeiten die Studenten praxisnahe Projekte.

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer