Wie können Unternehmen Produktionsausfälle verhindern?

Steht in einem Unternehmen die Produktion still, so führt dies meist zu weitreichenden Konsequenzen, die im schlimmsten Fall einen enormen finanziellen Schaden verursachen. Die Ursache für die Ausfälle liegt in der Regel in der fehlenden Transparenz im Produktionsgeschehen, die Unternehmen teuer zu stehen kommt.

Hier möchte das FIR an der RWTH Aachen gemeinsam mit Partnern aus der IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie)-Branche sowie mit Anwendungsunternehmen Abhilfe schaffen. In dem im September 2014 gestarteten Forschungsprojekt „BigPro“ (Förderkennzeichen 01IS14011A) wollen die Konsortialpartner unter Leitung des FIR eine Big-Data-Plattform entwickeln, mit deren Hilfe Unternehmen Störungen in der Produktion vorhersehen und so besser darauf reagieren können.

Der Ansatz des Projekts besteht darin, die komplexen Datenströme in der Produktion um die Rückmeldungen der Produktionsmitarbeiter zu Störungen zu ergänzen und in Echtzeit zu verarbeiten. Im Falle einer Störung wird ein Abbild der aktuellen Datenkonstellation (Datenmuster) gespeichert und der Störung zugeordnet. Sollte sich später eine ähnliche oder gleiche Datenkonstellation ergeben, erkennt das System diese und kann auf die mögliche, im System hinterlegte Störung hinweisen. Dies ermöglicht den Mitarbeitern, proaktiv auf Störungen zu reagieren, noch bevor diese tatsächlich eingetreten sind. „Die BigPro-Lösungslogik kann beispielsweise eingesetzt werden, um die Produktionsmitarbeiter bei androhenden Maschinenausfällen via E-Mail direkt zu informieren und ihnen Maßnahmen zur Störungsbehebung vorzuschlagen“, erklärt der FIR-Wissenschaftler Felix Jordan.

Die Gegenmaßnahmen sind in einem dynamischen Störungskatalog hinterlegt, der stets erweitert wird. Sie werden kontinuierlich im Hinblick auf ihre Effektivität analysiert und bewertet, sodass etwa fehlgeschlagene Maßnahmen erkannt, überprüft und wiederum optimiert werden können. Die Forschungsarbeiten des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts sind für den Zeitraum bis August 2017 angesetzt.

Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.projekt-bigpro.de  abrufbar.

Über das FIR an der RWTH Aachen

Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement und Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Seit 2010 leitet der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, zudem das Cluster Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Forschung und Industrie. Bereits heute sind im Cluster Logistik namhafte Unternehmen immatrikuliert. Eine Übersicht der immatrikulierten Partner ist auf der Internetseite www.campus-cluster-logistik.de  abrufbar.

Pressekontakt:
FIR e. V. an der RWTH Aachen
Campus-Boulevard 55
52074 Aachen

Caroline Kronenwerth, BSc
Tel.: +49 241 47705 152
Fax: +49 241 47705 199
E-Mail: Caroline.Kronenwerth@fir.rwth-aachen.de

Media Contact

Caroline Kronenwerth FIR e. V. an der RWTH Aachen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer