RUB-Forscher entwickeln sichere Audiocaptchas
Maschine versteht oft besser als der Mensch
Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben ein Audiocaptcha entwickelt, das in Tests im Vergleich zu momentan gängigen weit besser abgeschnitten hat.
Bei dem von Hendrik Meutzner und Prof. Dr. Dorothea Kolossa entwickelten Audiocaptcha liegt die menschliche Erfolgsrate bei 60 Prozent, die Maschine unterliegt mit 14 Prozent. Zum Vergleich: Ein aktuell von einer großen Web-Suchmaschine eingesetztes Captcha wird von 63 Prozent der Maschinen geknackt, wie Meutzner in Tests herausfand.
Wörter werden synthetisch erzeugt und verzerrt
Audiocaptchas funktionieren, indem der Nutzer ein synthetisch erzeugtes und mehr oder weniger verzerrtes Wort oder eine Folge von Ziffern oder Buchstaben hört, die er anschließend per Tastatur eingeben muss.
Problematisch ist, dass die verzerrte Sprache in vielen Fällen für Computer ähnlich gut zu verstehen ist wie für Menschen, wenn nicht sogar besser.
Maschine unterscheidet nicht zwischen Wörtern und Kauderwelsch
Das von Meutzner und Kolossa entwickelte Audiocaptcha nutzt das menschliche Sprachverständnis. Es präsentiert dem Hörer eine Folge von Wörtern, von denen manche einen Sinn ergeben und der Rest Kauderwelsch ist. „Der Mensch ist in der Lage, die sinnvollen Wörter zu erkennen. Der Maschine fällt das schwer, da sich die Wörter im Spektralbereich stark ähneln“, so Meutzner.
Beitrag mit Bildern in Rubin
In Rubin finden Sie einen Bericht über das Forschungsprojekt. Texte auf der Webseite und Bilder aus dem Downloadbereich dürfen unter Angabe des Copyrights für redaktionelle Zwecke frei verwendet werden. Sie möchten über neu erscheinende Rubin-Beiträge auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren Newsfeed unter http://rubin.rub.de/feed/rubin-de.rss.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Dorothea Kolossa, Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung, Institut für Kommunikationsakustik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234 32 28965
E-Mail: dorothea.kolossa@rub.de
Hendrik Meutzner, Arbeitsgruppe Kognitive Signalverarbeitung, Institut für Kommunikationsakustik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234 32 29638
E-Mail: hendrik.meutzner@rub.de
http://rubin.rub.de/de/mensch-und-maschine-im-internet-unterscheiden
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…