Digitale Wasserzeichen sind unsichtbar in Bilder, Audiodaten oder Videos eingefügt.
© Fraunhofer
Kopieren und Manipulieren von digitalen Bildern, Musik und Videos ist kinderleicht geworden, Raubkopien kursieren unkontrolliert im Internet. Einen Ausweg bieten Wasserzeichen, wie sie von Fraunhofer-Forschern entwickelt wurden. Die geheimen, nicht wahrnehmbaren Markierungen beweisen, wer der Urheber des Materials ist, wer es legal erworben hat und ob daran manipuliert wurde.
Im Mittelalter erfanden italienische Papierhersteller das Prinzip des Wasserzeichens, um die Herkunft ihres handgeschöpften Papiers zu kennzeichnen. Seither wird die Methode angewendet, um wertvolle Papiere wie Banknoten, Aktien oder Urkunden vor dem Fälschen zu sichern. Mit der Digitalisierung von Informationen begann eine völlig neue Sicherheitsproblematik, denn das Internet entwickelte sich schnell zu einer großen Quelle der unbefugten Verbreitung oder Nutzung fremder Daten.
Als vor acht Jahren die Frage auftauchte, wie man Urheberrechte an digitalen Informationen schützen kann, entwickelte das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD ein Konzept, das sich mittlerweile als »Digitales Wasserzeichen« durchgesetzt hat. Es erwies sich schnell als einfache, aber wirksame Methode, um Raubkopierer abzuschrecken und den Missbrauch von geistigem Eigentum einzudämmen. Längst geht es nicht nur um den Copyright-Schutz, sondern um die generelle Sicherung von digitalen Informationen direkt in multimedialen Daten. Auch digitale Dokumente, Zeugnisse, Urkunden, Beweisfotos oder Überwachungsvideos müssen vor Manipulation oder Fälschung gesichert werden.
»Digitale Wasserzeichen bestehen aus nicht wahrnehmbaren Informationen, die in Bilder, Audiodaten oder Videos eingefügt werden«, erklärt Christoph Busch vom IGD. Die Markierung kann aber zur Kontrolle auch aus analogen Kopien ausgelesen werden, wenn man im Besitz eines geheimen Schlüssels ist - und das sind nur Berechtigte.
WEDELMUSIC (Web DELivering of MUSIC scores) ist ein länderübergreifendes Forschungsprojekt. Partner aus Italien, Frankreich, Holland, Griechenland und Deutschland haben Verfahren entwickelt, mit denen Musik interaktiv bearbeitet und modifiziert werden kann - die Urheberrechte der Musik (MP3 und Partituren) werden durch digitale Wasserzeichen geschützt. Das System unterstützt Musiker, Theater, Orchester, Musikschulen, Bibliotheken, Musikläden bei der Organisation von Aufführungen, dem Musikstudium, der Musikanalyse, dem Erlernen von Musikinstrumenten und letztlich auch dem kostengünstigen Vertrieb von Musik.
Auch Eintrittskarten können übers Netz geschickt werden. Das IGD hat ein fälschungssicheres, patentangemeldetes Verfahren für das eletronic ticketing entwickelt. Damit kann der Nutzer via Internet Bahnfahrkarten, Flugtickets oder Eintrittskarten für Kino, Theater, Fußballstadion, Konzerte oder andere Veranstaltungen kaufen und auf dem heimischen Drucker ausdrucken. Mit einem Barcodescanner wird am Eingang die Echtheit überprüft, Kopien werden erkannt.
Dr. Christoph Busch | Presseinformation
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