Das Web 2.0 zieht neue Seiten auf
- Schluss mit Realitätsflucht – die neuen Seiten im Web 2.0 entdecken den Reiz der lokalen Umgebung und des wirklichen Lebens
- Unternehmenskommunikation im Web 2.0: Deutsche Unternehmen fremdeln noch mit Blogs & Co.
- Trends: Second-Life-Nachfolger Twinity und Mobiles Internet
Am 9. und 10. Oktober tagte in Berlin der dritte Web 2.0-Kongress, veranstaltet von IIR Deutschland. Über 120 Marketing- und IT-Verantwortliche interessierte vor allem die Frage, wie sie das Web 2.0 für sich und ihr Unternehmen nutzen können.
Unternehmen lernen immer mehr, Web 2.0 anzuwenden. „Die Hausaufgaben, vor allem die technischen, sind gemacht, jetzt geht es an die Umsetzung“, so der Kongressvorsitzende Prof. Dr. Marc Drüner, Internetexperte und Berater, in seiner Eröffnungsrede. Was die Unternehmen jetzt brauchten, seien branchenspezifische Ideen und Konzepte, wie sie Web 2.0-Tools für ihre konkreten Zielgruppen einset-zen könnten. Denn so weit ist die Entwicklung schon fortgeschritten: Web 2.0 findet Eingang in alle Themenbereiche, ob Gesundheits-, Umwelt oder Frauen- und Familienthemen, jede Interessengruppe will ihre Community, ihr virtuelles Netzwerk. „Communities sind keine extravaganten Tummelplätze für Einzelne, Communities gehören bereits zum normalen Alltag.“ Schon 30 Prozent der Internetnutzer gestalten solche Seiten mit – sei es durch Forenbeiträge, Postings in Blogs oder durch Hochladen von Dateien auf Youtube oder Flickr. Und die Zahl steigt täglich – nicht nur bei sehr jungen Leuten: „Die Hälfte der Nutzer der Community-Plattform Facebook ist über 35 Jahre alt“, so Drüner.
So alltäglich Social Communities bereits sind, so spannend bleiben sie weiterhin für Unternehmen: sei es zur Kundenbindung über Markenportale oder aber für eigene neue Geschäftsmodelle.
Spicken erlaubt / Deutschland – eine Wasserburg
Drüners Rat an die Unternehmen: „Schauen Sie bei anderen ab, erheben Sie das Copy and Paste zur Kunst – das ist das Beste, was Sie an Trendscouting machen können.“ Die Quellen zum Spicken lägen zum größten Teil in den USA. Hier seien 80 Prozent der Themen bereits durch Web 2.0-Webseiten abgedeckt. Nicht nur das: US-amerikanische Seiten seien voll mit Widgets, also kleinen, meist spielerischen Programmen, die jeder Anwender kostenfrei über eine offene Schnittstelle nutzen könne. Unternehmen sollten sich umschauen und sich kleine Applikationen nehmen, wo sie sie finden können. „Die besten Anwendungen sind die, die Sie auch für 9,90 Euro in einem Elektronikmarkt kaufen können“, so Drüner. Aber sie sollten auch das Teilen lernen: „Deutsche Firmen mit ihrer Angst vorm Wettbewerber gleichen Wasserburgen – abgeschirmt und getrennt durch einen Graben wollten sie nur ungern Ideen oder Programme mit anderen teilen“, so seine Beobachtung. „Selbst, wenn das bedeutet, dass auch ihnen im Gegenzug keiner seine Anwendungen überlässt.“
Kompletter Tagungsbericht:
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