Studenten entwickeln neues Paketmanagement für Linux-Betriebssystem

Mit der Lösung können Programmierer Softwarepakete automatisch neu erstellen lassen, Probleme identifizieren und so wertvolle Zeit sparen. Das Ergebnis der Arbeit wurde auf dem jährlichen Bachelorpodium am 27. Juni in Potsdam rund 200 Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft präsentiert.

Linux-Distributionen wie Ubuntu besitzen Programme, mit denen Benutzer verwalten können, welche Softwareteile (de-)installiert werden sollen. Die Programme garantieren aber nicht, dass alle Softwareteile konsistent erstellt wurden. Konsistenz bedeutet, dass sie bei ihrer Erstellung auf eine einheitliche Softwarebasis zurückgreifen können. Da jedes linuxbasierte Betriebssystem mehrere Tausend Softwarepakete enthält, bestehen potentiell viele Inkonsistenzen.

Daher entwickelten die Studenten in Zusammenarbeit mit Canonical, dem kommerziellen Sponsor von Ubuntu, die Software „UbuntuBuilder“. Sie ermöglicht die automatische Produktion von Softwarepaketen und schafft dabei einen Überblick über die enthaltenen Pakete – eine große Hilfe für Softwareentwickler.

„Mit 'UbuntuBuilder' haben Entwickler jetzt die Möglichkeit, das gesamte Betriebssystem auf der gleichen Softwarebasis automatisch neu erstellen zu lassen – etwas, was es in dieser Form für Ubuntu noch nicht gab“, ergänzte Projektsprecher Paul Römer. Die Programmierer werden dabei automatisch über Probleme informiert, die auf defekte Pakete zurückzuführen sind. Um die Fehlersuche zu unterstützen, können die Abhängigkeiten einzelner Pakete übersichtlich in grafischer Form dargestellt werden. Die Programmierer finden so Fehler schneller und können mehr Zeit in die Weiterentwicklung ihrer Software stecken.

Das Projekt entstand im HPI-Fachgebiet „Operating Systems and Middleware“ von Prof. Andreas Polze und wurde von Dr. Martin von Löwis betreut. „UbuntuBuilder“ wird der Entwicklergemeinschaft als OpenSource kostenlos und mit frei verfügbarem Quellcode zur Verfügung gestellt.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Beim „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts präsentieren Bachelorstudenten seit 2005 jedes Jahr einer interessierten Öffentlichkeit die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite

http://www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit circa 400 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

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