Bayreuther Projekt: Nutzung von Hochmooren als Depositions-Archiv

Die Anwendung von kanadischen Hochmooren als Archiv für die Deposition atmosphärischer Schadstoffe ist Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts am Bayreuther Lehrstuhl für Hydrologie.

Hochmoore eignen sich hervorragend zur Ermittlung der atmosphärischen Einträge von partikelgebundenen Schadstoffen über die vergangenen 100-150 Jahre, da sie durch ihr jährliches Wachstum und die geringe Mobilität von Partikeln und Schadstoffen im Moorkörper die zeitlich aufgelöste Depositionsgeschichte speichern.

In dem von der DFG in den kommenden drei Jahren geförderten Projekt „Application of the Peat Archive as Tool in Environmental Chemistry“ (Leitung: Dr. Michael Radke, Dr. Christian Blodau) sollen kanadische Hochmoore verwendet werden, um die Deposition verschiedener organischer und anorganischer Schadstoffe in zunehmender Entfernung einer starken Emissionsquelle zu ermitteln.

Daraus soll unter anderem die sogenannte „Kritische Transportdistanz“ einzelner Substanzen in der Atmosphäre abgeleitet werden, die ein wichtiger Parameter für die Modellierung der globalen atmosphärischen Verteilung von Schadstoffen ist. Im Rahmen des Projekts sind mehrere Feldaufenthalte zur Probenahme in Kanada sowie Laborexperimente vorgesehen.

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Jürgen Abel idw

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