Sauberes Kraftwerk im Köfferchen

Mobil, leise und dazu noch emissionsfrei: Das Brennstoffzellensystem PowerPac vereinigt viele Vorteile. Der tragbare Stromgenerator wurde am Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen (Schweiz) und an der ETH Zürich entwickelt und erhielt beim Swiss Technology Award eine der begehrten Auszeichnungen. Zu sehen ist der Prototyp an der Hannover Messe vom 7. – 12. April (Halle 18, EG, Stand D05).

Rasenmäher ohne lästigen Lärm, Wohnwagen mit umweltfreundlicher Elektrizität, Kettensägen ohne stinkenden Dieselgenerator, Rollstühle mit effizientem Antrieb – PowerPac machts möglich. Das Brennstoffzellensystem wandelt Wasserstoff in Wasser und Wärme um und erzeugt dabei direkt elektrischen Strom. Konzipiert ist es für den Leistungsbereich von 500 bis 2000 Watt – zur Stromversorgung von mobilen Geräten und Kleinfahrzeugen aller Art.

In PowerPac steckt eine spezielle Technologie. Anders als bei Brennstoffzellen für Autoantriebe oder für die Wärme-Kraft-Kopplung in Heizanlagen muss das System möglichst einfach, kompakt und leicht gebaut sein. Ein Forschungsteam des PSI und der ETH Zürich arbeitete in den vergangenen zwei Jahren für PowerPac entscheidende Konzepte aus. Erprobt und patentiert wurden Innovationen beim elektrochemischen Prozess und bei der Konstruktion, wie zum Beispiel eine integrierte Luftbefeuchtung. Das Projekt wird finanziert vom Bundesamt für Energie, der ETH Zürich und vom PSI.

Produkt mit Potenzial für den Weltmarkt

Den Prototyp für ein 1000-Watt-System hat das PSI-ETH-Team zusammen mit verschiedenen Industriepartnern aufgebaut. Er ist an der Hannover Messe vom 7. bis 12. April ausgestellt (Halle 18, EG, Stand D05). Von der modularen Produktreihe verspricht man sich grosse Marktchancen, weil sie mit zahlreichen Vorteilen aufwartet: einem hohen Wirkungsgrad von gegen 40 Prozent, geringem Bedarf an Wasserstoff, schnellem Auftanken und einem tiefen Geräuschpegel. Auch ökologisch vermag PowerPac zu überzeugen, angesichts der globalen Klimaerwärmung ein zunehmend wichtiger Aspekt.

Im Handel wird das Produkt erst in einigen Jahren erhältlich sein. Doch für die durchdachte Schlüsseltechnologie erhielten die PowerPac-Forscher beim diesjährigen Swiss Technology Award (www.swisstechnology-award.ch) einen der attraktiven Preise für Schweizer Innovationen. Das Herzstück des zukunftsweisenden Kraftpakets sind Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff praktisch schadstofffrei Elektrizität produzieren. Entscheidend für die Umweltbilanz ist die Art, wie der Wasserstoff hergestellt wird. Wird der Treibstoff mit fossilen Brennstoffen produziert, funktioniert PowerPac nur lokal schadstofffrei und klimaneutral. Am umweltfreundlichsten ist Wasserstoff aus erneuerbaren Ressourcen wie Sonnenenergie oder Holz.Dabei entstehen in der Energieprozesskette des Stromgenerators weder Schadstoffe noch Treibhausgase.

Kontaktpersonen (in Hannover):
Dr. Felix Büchi
Paul Scherrer Institut
Tel. 0041 78 839 90 86 (Martin Ruge)

Daniel Schmid
ETH Zürich
Tel. 0041 76 582 26 13

Media Contact

Beat Gerber idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer