TeleHealth 2009: Informationstechnik wird zum Wettbewerbsfaktor

Ein wichtiger Stellhebel für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Kliniken sind moderne IT-Lösungen. Sie können helfen, Prozesse effizienter zu gestalten und die Behandlungs- und Versorgungsqualität von Patienten nachhaltig zu verbessern.

Die im Rahmen der CeBIT 2009 ausgerichtete Kongressmesse TeleHealth widmet sich dem Thema ITK in der Medizin. Vom 3. bis 8. März erfahren Fachbesucher auf der TeleHealth zum Beispiel, warum Software bei der Entlassung von Patienten hilft und weshalb mobile Visiten mehr sind als nur technische Spielerei.

IT-gestütztes Entlassmanagement nutzt Patienten und Kliniken
90 Prozent der deutschen Kliniken mit mehr als 50 Betten sehen etwa beim so genannten Entlassmanagement großen Handlungsbedarf. Eine pünktliche Entlassung der Patienten nach erfolgreicher Behandlung bedeutet für Krankenhäuser in Zeiten der Finanzierung durch Fallpauschalen bares Geld. Was die IT dazu beitragen kann, zeigt auf der TeleHealth 2009 beispielsweise InterComponentWare (ICW). Das Unternehmen stellt seine an Kliniken gerichtete Lösung eDischarge vor. Dabei stattet eine Klinik ihre Patienten zur Entlassung mit einer internetbasierten Gesundheitsakte aus. Zum Einsatz kommt das Produkt LifeSensor. „Je nach Erkrankung erhalten die Patienten außerdem Messgeräte, mit denen sie für die Genesung relevante Daten direkt in ihre Gesundheitsakte übertragen können', betont ICW-Sprecher Dirk Schuhmann. In der Akte können die Klinikärzte die Daten kontrollieren und haben so in den Tagen nach der Entlassung die Gewähr, dass der Patient gut überwacht ist. Der Übergang zwischen stationärem Aufenthalt und ambulanter Betreuung wird fließender und sicherer. Auch medizinische Befunde und Arztbriefe können auf diesem Weg von der Klinik zum nachbehandelnden Arzt übertragen werden.
Effizienzgewinne durch bessere Kommunikation
Die bessere Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Einrichtungen ist auch eines der Themen des TeleHealth-Kongresses, der am 5. und 6. März in Halle 9 ausgerichtet wird. Dr. Jörg Caumanns vom Fraunhofer ISST in Berlin beispielsweise beschäftigt sich genau damit in seiner Keynote am Donnerstag Nachmittag. Caumanns ist der Chefentwickler der so genannten elektronischen Fallakte. Dabei handelt es sich um eine Variante der elektronischen Patientenakte, die von immer mehr Kliniken eingesetzt wird. „Damit ermöglichen wir es den Kliniken, effektiv und sicher Patientendaten mit kooperierenden Einrichtungen oder zuweisenden Ärzten auszutauschen – auch über die Grenzen der einzelnen Organisationen hinweg', so Caumanns. Effizientere Abläufe bei Aufnahme und Entlassung von Patienten, lautet auch hier das Stichwort. Aber auch innerhalb einer Klinikkette können elektronische Akten die Abläufe verbessern: So wollen die Rhön-Kliniken eine elektronische Akte von Siemens nutzen, um die Datenflüsse für jene Patienten zu verbessern, die in dem neuen Protonentherapiezentrum des Konzerns in Marburg versorgt werden.
Digitale Visite verringert Bürokratie
Erhebliches Optimierungspotenzial für Kliniken gibt es schließlich bei der ärztlichen oder pflegerischen Visite. Hier passiert immer noch fast alles mit Stift und Zettel. Die Folgen: Wichtige Informationen gehen verloren. Doppelte Arbeit fällt an. Das Personal ist frustriert.

Mobile Dokumentationssysteme, die drahtlos mit der Klinik-IT verbunden sind, können Abhilfe schaffen. So präsentiert Fujitsu-Siemens seinen neuen Tablet PC Esprimo MA. Auf der CeBIT 2008 noch als Prototyp vorgestellt, geht er jetzt in Serienproduktion. Ohne Lüfter, extrem robust und vollständig desinfizierbar wurde das mit Highspeed 3G/UMTS/WLAN ausgestattete Gerät eigens für den Einsatz in Krankenhäusern entwickelt. So können Anordnungen des Arztes während der Visite direkt an die zuständigen Personen weitergeleitet werden. Und das Pflegepersonal hat sämtliche Informationen zu den Patienten jederzeit verfügbar.

Die Zukunft der Medizin ist mobil und drahtlos
Dass die mobile Dokumentation nicht nur innerhalb des Klinikums, sondern auch darüber hinaus ein zentrales Thema ist, zeigt der Gesundheitsparcours FutureCare in Halle 9. Dort ist beispielsweise der Notarzt mit einem Esprimo MA ausgerüstet und bekommt bei einem Patienten mit Herzrhythmusstörungen drahtlos alle relevanten Informationen zum Patienten von dessen Telemedizinzentrum zugespielt. Schon während der Fahrt wird alles an die Klinik übertragen, sodass die Vorbereitungen für die Behandlung beginnen können, bevor der Patient überhaupt eingetroffen ist.

Media Contact

Anne-Kathrin Seibt Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.cebit.de

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