Mechanismus der Partnerfindung bei Wespen entschlüsselt

Sie fanden heraus, dass der männliche Sexuallockstoff der Erzwespe Nasonia vitripennis den Weibchen nicht nur die Anwesenheit eines möglichen Sexualpartners anzeigt, sondern auch deren Fruchtbarkeit erkennen lässt. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht.

Bei vielen Tieren paaren sich die Weibchen nur ein einziges Mal im Leben. Für diese Weibchen ist es bei der Partnerwahl besonders wichtig, dass das gewählte Männchen zeugungsfähige Spermien in ausreichender Zahl überträgt.

Um dies sicherzustellen, nutzen die Weibchen von Nasonia vitripennis einen männlichen Sexuallockstoff. Die Wissenschaftler zeigten bei ihren Untersuchungen, dass Männchen, die aufgrund vorheriger Paarungsaktivität oder mangelnder sexueller Reife nur wenige Spermien übertragen können, deutlich geringere Mengen des Sexuallockstoffes besitzen als ihre Artgenossen.

Weibchen verringern die Gefahr, bei der Paarung an ein solches Männchen zu geraten, indem sie sich stets der stärkeren Duftquelle zuwenden; diese ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Männchen mit ausreichender Spermienzahl zuzuordnen. Nach der Paarung sind jedoch selbst stärkste Dosen des Sexuallockstoffes für Weibchen völlig uninteressant und sie nutzen andere Duftstoffe, um geeignete Eiablageplätze zu finden.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Priv. Doz. Dr. Joachim Ruther, Institut für Biologie der Freien Universität Berlin, Arbeitsgruppe Angewandte Zoologie/ Ökologie der Tiere, Telefon: 030 / 838-55910, E-Mail: ruther@zedat.fu-berlin.de
Literatur:
Ruther J., Matschke M., Garbe L.-A. & Steiner S. (2009) Quantity matters: male sex pheromone signals mate quality in the parasitic wasp Nasonia vitripennis. Proceedings of the Royal Society B 276 (doi: 10.1098/rspb.2009.0738).

Media Contact

Carsten Wette idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer