Bessere Chancen für Kinder mit Hirntumoren

Mit seiner Doktorarbeit in der Abteilung Molekulare Genetik im Deutschen Krebsforschungszentrum hat sich Dr. Frank Mendrzyk genau darauf konzentriert. Gemeinsam mit Kollegen seiner Abteilung fand er bei der Untersuchung des Tumorgewebes von 200 Patienten heraus, dass die Erkrankung einen besonders ungünstigen Verlauf nimmt, wenn besonders viel vom Produkt des Gens CDK6 produziert wird. Das CDK6-Protein lässt sich mit etablierten Diagnoseverfahren nachweisen und kann Ärzten als Anhaltspunkt dienen, wie es um ihre Patienten steht oder wie gut eine Behandlung anschlägt.

Mendrzyk dehnte seine molekulargenetischen Untersuchungen auf das Ependymom, einen weiteren Hirntumor, der hauptsächlich bei Kindern diagnostiziert wird, aus: Auch für diese Erkrankung konnte er mit dem Gen des EGF (epidermal growth factor)-Rezeptors einen genetischen Marker identifizieren, der einen eher ungünstigen Verlauf der Erkrankung signalisiert. Der EGF-Rezeptor wird darüber hinaus als ein Ansatzpunkt für neue Strategien zur Behandlung dieser Erkrankung geprüft.

Der Wissenschaftliche Rat des Deutschen Krebsforschungszentrums vergibt die in diesem Jahr mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung zum zweiten Mal. Die Wiesbadener Gymnasiallehrerin Waltraud Lewenz unterstützte mit ihrem Nachlass die beiden Forschungsschwerpunkte „Krebsrisikofaktoren und -prävention“ sowie „Diagnostik und experimentelle Therapie“ des Deutschen Krebsforschungszentrums. Darüber hinaus lobte sie den alle zwei Jahre zu vergebenden Preis für exzellente wissenschaftliche Leistungen in den beiden genannten Forschungsbereichen aus.

Die Preisverleihung findet am Freitag, dem 15. Juni, um 14.30 Uhr im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Diese Pressemitteilung ist abrufbar unter www.dkfz.de/pressemitteilungen

Dr. Sibylle Kohlstädt
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