Melatonin könnte frühkindliche Hirnschäden verhindern

Forscher der australischen Monash University haben herausgefunden, dass der Einsatz des Hormons Melatonin Gehirnschäden vorbeugen könnte, die durch Sauerstoffmangel während der Geburt verursacht werden.


Das Team um Associate Professor David Walker hat in Studien mit trächtigen Schafen den Zustand der Asphyxie bei der Geburt simuliert. Dieser kann, wenn er beim Menschen auftritt, zu einer zerebralen Lähmung führen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die Verabreichung von Melatonin direkt vor dem Eintreten der Asphyxie Gehirnschäden verhindert werden können. Nebenwirkungen für Muttertier oder Lamm traten dabei nicht auf.

Sauerstoffmangel während der Geburt wird für etwa zehn Prozent aller frühkindlichen Todesfälle verantwortlich gemacht. Laut Dr. Walker gibt es gegenwärtig keine vorbeugenden Behandlungsmethoden, die eine Schädigung des kindlichen Gehirns durch Sauerstoffmangel verhindern könnten. „Wenn Geburtshelfer eine Asphyxie vermuten, reagieren sie entsprechend und versuchen eine Hirnschädigung zu verhindern. Dies ist aber oft nur eine Reaktion auf bereits erfolgte Fehlentwicklungen und keine präventive Maßnahme“, erläutert Dr. Walker die Bedeutung der nun gewonnenen Erkenntnisse. Die Forschungsergebnisse deuten an, dass Mütter vor der Geburt Melatonin einnehmen könnten, um ihr ungeborenes Kind vor Hirnschädigungen zu schützen, ähnlich wie bereits Schwangere Folsäure zu sich nehmen, um in einer frühen Schwangerschaftsphase Problemen in der Rückenmarksentwicklung vorzubeugen.

Weitere Studien sind für dieses Jahr geplant, in denen die Forscher ihre bisherigen Ergebnisse untermauern möchten.

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Associate Professor David Walker
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Sabine Ranke-Heinemann idw

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