Defekte Zellkompartimentierung als Krankheitsursache

Internationales Symposium über die „Mechanismen zellulärer Kompartimentierung“ – Reaktionsräume in biologischen Zellen als Grundlage für zelluläre Leistungssteigerung und das Verständnis von Krankheiten – Zellbiologen aus den USA und Europa diskutieren neueste Entwicklungen

Vom 6. bis 8. April 2005 findet an der Philipps-Universität Marburg ein internationales Symposium über die Mechanismen zellulärer Kompartimentierung statt („Mechanisms of Cellular Compartmentalization“). Veranstalter ist Professor Dr. Roland Lill, Sprecher des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs 593 „Mechanismen der zellulären Kompartimentierung und deren krankheitsrelevante Veränderungen“ und Leiter des Instituts für Zytobiologie der Philipps-Universität. Veranstaltungsort ist die Aula der Alten Universität der Philipps-Universität, Lahntor 3 in Marburg.

Die Kompartimentierung von biologischen Zellen, also deren räumliche Unterteilung durch Biomembranen, schafft Reaktionsräume (so genannte Organellen), in denen spezifische biologische Prozesse ablaufen und gesteuert werden. Sie erst ermöglicht die enorme Differenzierung und Leistungssteigerung spezialisierter Zellen. „So gesehen sind Kompartimente eine zentrale evolutive Voraussetzung für die Entstehung höherer Organismen“, so Roland Lill. Allerdings können bei Störungen der zellulären Kompartimentierung durch genetische Defekte oder Viren Krankheiten auftreten. Insofern hat die genaue Kenntnis der zellulären Kompartimentierung auf zellulärer und molekularer Ebene Bedeutung sowohl für die Grundlagenforschung als auch für das Verständnis vieler Krankheiten.

Die Themen der englischsprachigen Konferenz umfassen den Stofftransport in und über die unterschiedlichen Membranen einer Zelle, die Assemblierung von Viren in verschiedenen zellulären Kompartimenten, die Verteilung von Metallen auf verschiedene Kompartimente sowie die Biosynthese von Zellorganellen. Ein Schwerpunkt der Tagung wird die Diskussion der Bedeutung dieser zellulären Vorgänge für verschiedene Krankheiten sein. Als Sprecher konnten herausragende Spitzenwissenschaftler gewonnen werden, die ihre neuesten Erkenntnisse präsentieren werden.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zum Symposium eingeladen.

Ansprechpartner:

Professor Dr. Roland Lill: Philipps-Universität Marburg, Institut für Zytobiologie und Zytopathologie, Robert-Koch-Straße 6, 35037 Marburg, Tel.: (06421) 28 66483, E-Mail: lill@staff.uni-marburg.de, Internet: www.uni-marburg.de/cyto/

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