Lichtteilchen sagen nicht nur etwas über den Zustand eines Organismus aus, sondern steuern womöglich seine Lebensfunktionen

Alle Zellen strahlen ein schwaches Licht ab, die so genannten Biophotonen. Man kann sie nur mit starken Lichtverstärkern sichtbar machen. Wie die Zeitschrift natur+kosmos in ihrer Juli-Ausgabe berichtet, glaubt eine ganze Reihe von Forschern, dass diese Strahlung unser Verständnis der Biologie verändern wird. Denn die Lichtteilchen sagen nicht nur etwas über den Zustand eines Organismus aus, sondern steuern womöglich seine Lebensfunktionen.

Der Biophysiker Fritz-Albert Popp erforscht diese schwache Lichtemission seit 30 Jahren. Er und seine Kollegen haben herausgefunden, dass sie im Gegensatz zum Licht der Sonne oder dem Schimmern eines Glühwürmchens kohärent ist. Das heißt: Sie ähnelt dem geordneten Laserlicht und kann daher Informationen übertragen. Genau das vermuten Popp und seine Mitstreiter bei den Biophotonen.

Womöglich funktioniere ein Organismus nur, weil seine Zellen chemische Reaktionen mit Hilfe der Biophotonen durch Informationsaustausch koordinieren. Es gibt zahlreiche Experimente, die das zu bestätigen scheinen. Dennoch bezweifeln viele Wissenschaftler diese Theorie. Die Beweise seien zu spärlich und die Schlussfolgerungen zu vorschnell.

Immerhin verdichten sich die Hinweise, dass die Eigenschaften des Lichts, das Obst, Gemüse oder Getreide abstrahlen, Auskunft über deren Qualität geben können. Daran arbeiten auch andere Forschergruppen wie etwa der staatlich geförderte Forschungsverbund Biophotonik. Und auch bei medizinischen Diagnosen könnte die Biophotonen-Analyse hilfreich sein: Kranke Menschen leuchten unregelmäßiger als gesunde. Wissenschaftler weltweit versuchen nun, den Biophotonen ihre Geheimnisse zu entlocken.

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Jan Berndorff natur & kosmos

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