Klonschaf-Dolly-Forscher will Lizenz zum Klonen

Menschliche Embryonen für Forschungszwecke – HFEA entscheidet 2003.

Ian Wilmut, maßgeblich für die Züchtung des Klon-Schafes Dolly verantwortlich, sorgt weiterhin für Diskussionen. Wilmut hat um eine Lizenz angesucht, um mit der Klon-Technik menschliche Embryonen herzustellen. Der Forscher am schottischen Roslin Institute will keine Babys klonen, sondern einen Beitrag für die Forschung im Kampf gegen degenerative Erkrankungen wie Parkinson leisten, berichtet die BBC. Der britische Independent schreibt von Experimenten, die den Weg zum menschlichen Klonen ebnen.

Das Ansuchen Wilmuts richtet sich an die Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA). Die HFEA ist jene Institution, durch deren Hände jegliche Forschung an Embryonen geht und die auch Lizenzen erteilt. In Wilmuts Fall bezieht das Ansuchen eine Technik ein, bei der eine Eizelle im Labor stimuliert wird. Die Eizelle startet eigenständig einen Teilungsprozess. Das Ergebnis sind geklonte Embryonen, die sich ohne das Zutun von Spermien entwickeln. Die Methode wird auch als Parthenogenese („Jungfern-Zeugung“) bezeichnet. Ähnliche Experimente wurden bereits mit Eizellen von Tieren wie z.B. Affen vom US-Biotech-Unternehmen Advanced Cell Technology durchgeführt. Demzufolge begrüßt das Biotech-Unternehmen Wilmuts Ambitionen.

Die durch die Parthenogenese aktivierten Eizellen werden aber nicht implantiert, was im Endeffekt zu Menschen-Klonen führen würde. In Großbritannien ist dies gesetzlich verboten. Ziel ist es laut Forschern, menschliche Embryonen im Reagenzglas einige Tage lang reifen zu lassen, um dann Stammzellen für Studienzwecke zu entnehmen. Die HFEA wird vermutlich bis zum Frühjahr 2003 ihre Entscheidung fällen.

Die Schaffung menschlicher Embryonen mit Parthenogenese wird vermutlich zu ethischen Diskussionen führen. Es bleibt die Frage, ob die auf diesem Weg entwickelten Embryonen unter den so genannten Human Embryology Act 1990 fallen. Darin werden Embryonen als von durch Spermien befruchtete Eizellen betrachtet.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.independent.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Für kostengünstigere, nachhaltigere Akkus

Ultraniedrig konzentrierter Elektrolyt für Lithium-Ionen-Batterien Lithium-Salze machen Akkumulatoren leistungsfähig, aber teuer. Ein ultraniedrig konzentrierter Elektrolyt auf Basis des Lithium-Salzes LiDFOB könnte eine kostengünstige und dabei nachhaltigere Alternative sein. Zellen mit…

Partner & Förderer