Baukasten für das Elektroauto der Zukunft: Projekt "StreetScooter"

Im Jahr 2015 werden 40 Prozent der Weltbevölkerung in Großstädten leben. Entsprechend entwickeln sich die Anforderungen an den Individualverkehr: Der Bedarf an günstigen (Zweit-)Autos für kurze Distanzen wird in Zukunft weiter steigen. Modelle wie der Smart fortwo oder der Tata Nano weisen auf eine klare Marktentwicklung hin.

Elektroautos sind die Öko-Alternative zum Sprit verbrauchenden Kleinwagen. Noch haben sie den Ruf, zu teuer in der Anschaffung und – aufgrund der großen Batterie – zu unkomfortabel zu sein. Das soll sich ändern: Die RWTH und FH Aachen entwickeln gemeinsam mit Unternehmen aus dem regionalen Mittelstand ein Elektroauto für den Stadtverkehr, das im Segment Minis/Kleinwagen in der Zukunft für Wirbel sorgen könnte. Projektleiter sind Prof. Dr. Achim Kampker (WZL der RWTH) und Prof. Dr. Johannes Gartzen (Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik der FH).

Das Design des StreetScooters ist puristisch und sportlich. Da das Package des Autos um die Batterie herum angeordnet wird, sind verschiedenste Autotypen vom Cabrio bis zum Pickup denkbar. Bei einer Leistung von 30 Kilowatt wird der StreetScooter eine Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. Mit einer Reichweite von 60 bis 130 Kilometern ist der StreetScooter für den Stadtverkehr ideal. Der Verkaufspreis soll sich einer ersten Schätzung zufolge auf 5000 Euro exklusive Batterie und Mehrwertsteuer belaufen.

Eigens für den StreetScooter wird auf dem Campus der RWTH ein Demonstrationslabor, der sogenannte „Elektrofahrzeugbaukasten“, errichtet. Dort sollen die ersten Elektroautos in Arbeitsschritten, die auch für die Großserienproduktion tauglich sind, gefertigt werden. Die wirtschaftliche Infrastruktur der Region Aachen im Bereich Elektromobilität wird dadurch entscheidend gestärkt. Während Elektroautos bisher nur als Nebenprodukt großer Automobilbauer oder als teure Einzelproduktionen auf den Markt gelangten, strebt die Projektgruppe StreetScooter eine zeitnahe Umsetzung an: Schon Ende 2011 sollen die ersten Prototypen vom Band rollen.

Media Contact

Dr. Roger Uhle idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-aachen.de

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