Stubenreine Pferde – Österreicher erfindet Belohnungssystem

Experten, Reiter und Stallbesitzer diskutieren über das Thema kontrovers: Die einen plädieren für das tägliches Ausmisten zur Schonung der Hufe und der Lungen, andere wiederum vertreten vehement die so genannte „Matratzenstreu“, bei der der Mist für eine oder mehrere Wochen in der Box belassen wird und somit eine mehr oder weniger komfortable Schicht bilden soll. Angesichts dieser wenig ausgeprägten technischen Innovationen, hat ein österreichischer Ingenieur jahrelang an einer Verbesserung getüftelt.

Es wäre eine Revolution in den Pferdeställen, wenn es wirklich gelänge, die Idee von Alexander Kronsteiner und seines Co-Erfinders Hermann Sonnleitner in der Praxis zu verbreiten: das stubenreine Pferd. Wie Katzen im Haus sollen Pferde nach seinem Konzept fortan nur noch auf eine Stelle misten. Und zwar dort, wo zuvor in der Box ein Gitterrost angebracht wurde, unter dem sich eine Auffanggrube befindet.

Aber warum sollte das Pferd das tun? Kronsteiners List: Das Pferd soll Futter zur Belohnung erhalten, just in dem Augenblick, in dem es (zunächst zufällig) seinen Mist auf das Gitterrost und damit in die Grube fallen lässt. Konditionierung wird das in der Fachsprache genannt. In der Grube sind Wärmesensoren und Kameras angebracht, die dem Futterautomaten in Sekundenschnelle die Nachricht vom erfolgten Geschäft übermittelt.

Dieser wirft dann eine kleine Menge Hafer oder Pellets ab, die per Computersteuerung von der normalen Tagesration abgezogen wird. Nach einiger Zeit lernt das Pferd durch positive Verstärkung, dass es sich lohnt, an eine bestimmte Stelle zu äppeln. Als Vorteile für das so genannte „K-Boxs“-System werden von den Erfindern die Reduzierung des täglichen Aufwandes für die Boxenpflege, die Einsparung von Einstreu, die Verbesserung der Hygiene sowie der Luftqualität genannt.

Außerdem blieben die Pferde sauberer, da sie sich nicht mehr in ihrem eigenen Mist wälzen könnten. Wie lange es dauerte, die Pferde an das System zu gewöhnen, ist wahrscheinlich von der Lernbereitschaft des einzelnen Pferdes abhängig. Doch die Tests zeigen, dass es offenbar funktioniert. Nun sucht der Erfinder nach Unternehmen, die seine Idee aufgreifen und vermarkten. Seine Vision: Die Idee setzt sich durch und Pferde werden zukünftig zur Stubenreinheit erzogen.

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Friederike Heidenhof www.aid.de

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