Esca-Krankheit im Wein – Forschung nach Verursachern macht Fortschritte
Mehrere pilzliche Erreger stehen im Verdacht, die Esca-Krankheit auszulösen. Um die schädigenden Pilze zu bestimmen, wird gesundes und krankes Holz von Weinreben an der Mosel untersucht. Bisher fanden die Forscher zwei verschiedene pilzliche Erreger der Weißfäule, einer davon wahrscheinlich aus südlicheren Lagen eingewandert und 2002 erstmals beschrieben.
Neben dem Mittelmeer-Feuerschwamm (Fomitiporia mediterranea) trat in Esca-kranken Weinreben noch Fomitiporia punctata auf. Dieser zweite Erreger war bisher nicht an Weinreben gefunden worden, sondern hauptsächlich in Gehölzen wie Holunder und Hasel. Offensichtlich sind diese beiden Pilzarten aber nicht Hauptverursacher der komplexen Esca-Krankheit, sondern Folgeerscheinungen.
Als Hauptverdächtiger gilt der Pilz Phaeomoniella chlamydospora, der in jungen und symptomfreien Rebstöcken gefunden wurde. Dort richtet er zunächst keinen Schaden an. Die schleichende Infektion scheint aber den Boden für die Weißfäuleerreger zu bereiten. Dazu kommt noch eine weitere Pilzart – Botryosphaeria obtusa. Ob diese Pilzart die Krankheit mit auslöst ist noch unklar, berichtet die BBA-Wissenschaftlerin Dr. Katja Schulze.
Der Pilz scheint aber ein Schwächeerreger zu sein. Forschern ist dieser Pilz als Erreger der „Black dead arm“-Erkrankung bekannt, die in Frankreich an Rebstöcken auftritt. Auffällig, so die BBA in Bernkastel-Kues ist, dass an der Mosel inzwischen Pilzarten auftreten, die früher nur in südlichen Weinbaugebieten bekannt waren.
Mit molekularbiologischen Methoden versuchen die Wissenschaftler rasch zu ermitteln, welche Krankheitserreger an Esca beteiligt sind.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.aid.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften
Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…