Dreistelliger Millionen-Euro-Auftrag für Siemens

Siemens VAI Metals Technologies hat von der Steel Authority of India Limited (SAIL) den Auftrag erhalten, vier Langprodukte-Stranggießanlagen für die Bhilai Steel Plant zu liefern.

Das Projekt umfasst das Basis- und Detailengineering sowie die Lieferung von Ausrüstungen für zwei sechssträngige Knüppelgießanlagen, eine sechssträngige kombinierte Knüppel/Vorblock-Stranggießanlage und eine dreisträngige Beam Blank-Gießanlage. Das Auftragsvolumen liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die neuen Gießanlagen sollen im letzten Quartal 2011 in Betrieb genommen werden.

Mit einer Rohstahlproduktion von mehr als 13 Millionen Tonnen pro Jahr ist SAIL der größte Stahlerzeuger in Indien. Das Unternehmen betreibt an den Standorten Bhilai, Durgapur, Bokaro, Burnpur und Rourkela fünf integrierte Eisen- und Stahlkomplexe sowie in Bhadravati, Chandrapur, Durgapur und Salem vier Produktionsanlagen für legierte Stähle und Eisenlegierungen. Die neuen Gießanlagen sind Bestandteil eines Projekts zur Modernisierung und zum Ausbau der Produktionskapazität am Standort Bhilai.

Die beiden Knüppelstranggießanlagen für Querschnitte von 105×105 mm und 150×150 mm sind sowohl für offenes als auch für verdecktes Gießen ausgelegt. Damit lassen sich neben Baustahl auch qualitativ hochwertige Stähle wie Schmiedegüten, hochgekohlte Stähle, Kaltstauch-, Feder- und Elektrodenstahl sowie legierte Baustähle erzeugen.

Auf der kombinierten Knüppel/Vorblock-Stranggießanlage für Knüppel mit Querschnitten von 150×150 mm sowie für Vorblöcke mit Abmessungen von 335×300 mm können Kohlenstoff- und legierte Stähle sowie Spezialstähle für Eisenbahnschienen vergossen werden. Die noch heißen Knüppel werden mithilfe eines Heiß-Rollgangs direkt zum Walzwerk für den nachfolgenden Prozessschritt transportiert.

Die Beam Blank-Stranggießanlage produziert Profile mit Abmessungen von 405x285x90 mm, 620x440x100 mm und 1024x390x90 mm. Die Beam Blanks werden im heißen Zustand direkt im nachfolgenden Walzwerk bis zu 900 mm Trägerhöhe verarbeitet. Durch den Heißeinsatz können die Energiekosten erheblich gesenkt werden.

Für die Gießanlagen liefert Siemens die neuesten Bauformen für Pfannendrehtürme und Verteilerwägen, Düsenwechselsysteme für offenen Guss und Stopfensteuerungssysteme für verdeckten Guss, hydraulische Dynaflex-Kokillenoszillierer, Diamold-Kokillen, elektromagnetische Kokillenrührer sowie Treibrichteinheiten in Kassettenbauweise, Brennschneidmaschinen, automatische Brennbartentferner, Strichcodemarkiermaschinen und mehrere Kühlbetten. Zum Lieferumfang gehören auch die kompletten Kühl- und Hydrauliksysteme sowie die Basis- und Prozessautomatisierung. Siemens ist auch für die elektrische Installation, die Montage- und Inbetriebnahmeüberwachung sowie die Kundenschulung verantwortlich.

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 222 000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2008 (30. September) ein Ergebnis von 3,86 Mrd. EUR bei einem Umsatz von 38 Mrd. EUR.

Die Siemens-Division Industry Solutions (Erlangen) gehört mit den Geschäftsaktivitäten Siemens VAI Metal Technologies (Linz, Österreich), Siemens Water Technologies (Warrendale, Pennsylvania, USA) und Industrial Technologies (Erlangen) zu den weltweit führenden Lösungsanbietern und Dienstleistern für Anlagen der Industrie und Infrastruktur. Mit eigenen Produkten, Systemen und Verfahrenstechnologien entwickelt und baut Industry Solutions für Endkunden Anlagen, nimmt diese in Betrieb und betreut sie über deren gesamten Lebenszyklus. Mit weltweit rund 31.000 Mitarbeitern erreichte Siemens Industry Solutions im Geschäftsjahr 2008 einen Auftragseingang von 8,415 Milliarden Euro.

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