Siemens stärkt Wassergeschäft: Weltweite Neuorganisation sichert Wachstumschance

Diese sind dann stärker an den jeweiligen Märkten und ihren Zielgruppen ausgerichtet. „Mit der Integration schaffen wir die Basis für weiteres Wachstum im Wassergeschäft und für den weiteren Ausbau unserer Marktposition”, erklärte Joergen Ole Haslestad, CEO der Division „Industry Solutions (IS) am Mittwoch vor der Presse in München. Das IS-Geschäft „Water Technologies” wird künftig auf den vier Säulen Industrie, öffentliche Wasserversorgung, Desinfektion und Service stehen.

Seit der Firmenübernahme von US-Filter im Jahr 2004 ist das weltweite Wassergeschäft von Siemens gesamt zuletzt auf rund 2 Mrd. Euro angestiegen. Über ein Drittel seines Umsatzes erzielt Siemens mit dem ursprünglich rein amerikanischen US-Filter Geschäft bereits außerhalb der USA. „Ein deutlicher Beleg für die Chancen, die das globale Siemens-Netzwerk bietet”, so Haslestad. Weiteres Wachstum erwartet er vor allem vom Ausbau des globalen Servicegeschäfts: „Das Servicegeschäft und die Partnerschaft mit unseren Kunden bei der Betreuung der Anlagen, von der Installierung über die Modernisierung bis hin zur Kapazitätserweiterung, fordert nicht nur der Markt. Es besitzt auch erhebliches Potenzial hinsichtlich Volumen und Ertrag”, sagte Haslestad.

In der neuen Organisation wird das Servicegeschäft für Anlagen zur Wasser- und Abwasseraufbereitung als eigenes Segment geführt, das zugleich aber zentral die Dienstleistungen für die drei anderen Segmente Industrie, öffentliche Wasser-versorgung und Desinfektion übernimmt. „Durch diese Integration schaffen wir eine gemeinsame Entwicklung unseres Serviceangebots mit Produkten, Systemen und Lösungen”, betont Haslestad. Ferner würden die Vertriebsmöglichkeiten in den verschiedensten Ländern durch das weltweite Servicenetzwerk verbessert und die Entwicklung und Markteinführung von Innovationen effizienter. Das Industriesegment bietet künftig Produkte und Lösungen für die Aufbereitung und Wiederverwendung von Prozess- und Abwasser in den Branchen Biopharm, Chemie, Nahrungsmittel, Mikroelektronik, Öl und Gas sowie Papier- und Zellstoffherstellung, im Tagebau und bei der Eisen- und Stahlherstellung. Das Geschäftssegment „Öffentliche Wasserversorgung” wird weltweit für Produkte und Lösungen zur Aufbereitung und Wiederverwendung von Trink- und Abwasser sowie für die Automatisierung von Klärwerken und Pipelinenetzen zuständig sein. Das Geschäftssegment „Desinfektion” wird wie bisher sein Angebotsspektrum für Desinfektion sowohl Industrieunternehmen als auch kommunalen Wasserwerken anbieten.

Neben einer verstärkten Marktausrichtung und Zielgruppenfokussierung verbindet Haslestad mit der Neuorganisation von Water Technologies eine straffere Führung des Geschäfts. „Wir werden die ehemals von US-Filter übernommene Komplexität des Geschäfts durch eine Zentralisierung der Prozesse sowie eine Standardisierung im Portfolio klarer strukturieren und schlagkräftiger machen”, sagte Haslestad. „Wir wollen weiterhin stärker wachsen als der Markt, der derzeit weltweit um 6% jährlich zunimmt, in einzelnen Regionen wie China und Indien auch das Doppelte erreichen kann. „Nach dem wir in Singapur eine zentrale Plattform für unser Geschäft in Asien und in Dubai und Abu Dhabi für den Mittleren Osten haben, werden wir diese Strategie auch in Europa weiter fortsetzen”, sagte Haslestad. Noch in diesem Jahr soll auch für Europa das Wassergeschäft zentral koordiniert werden, um den regionalen Ausbau zu beschleunigen und die lokale Präsenz zu stärken.

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport- und Gebäudetechnik. Mit durchgängigen Hardware- und Software-Technologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität und Effizienz seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility, Drive Technologies und Osram. Mit weltweit rund 209 000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2007 (30. September) einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro (pro forma, unkonsolidiert).

Die Siemens-Division Industry Solutions (Erlangen) gehört mit den Geschäftsaktivitäten Siemens VAI Metal Technologies (Linz, Österreich), Siemens Water Technologies (Warrendale, Pennsylvania, USA) und Industry Technologies (Erlangen, Deutschland) zu den weltweit führenden Lösungsanbietern und Dienstleistern für Anlagen der Industrie und Infrastruktur. Mit eigenen Produkten, Systemen und Verfahrenstechnologien entwickelt und baut Industry Solutions für Endkunden Anlagen, nimmt diese in Betrieb und betreut sie über deren gesamten Lebenszyklus.

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