Wissenschaft trifft Wirtschaft: Polymerforscher tagen in Halle

Polymere sind langkettige Moleküle, aus denen viele alltägliche Gegenstände bestehen, zum Beispiel Textilfasern, Verpackungsmaterial ­oder Seide. „Polymere der Zukunft sind smarte Polymere, die spezielle Eigenschaften und Funktionen haben“, erklärt Prof. Dr. Dariush Hinderberger vom Institut für Chemie der MLU.

Damit die Stoffe genau die gewünschten Eigenschaften erhalten, muss die Struktur der zugrundeliegenden Bausteine verstanden und gesteuert werden können. Weltweit erforschen Wissenschaftler deshalb die Strukturbildung von Polymeren und deren Funktion. An der MLU arbeitet unter anderem der seit 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich „Transregio 102 – Polymere unter Zwangsbedingungen“ in diesem Bereich.

Während der Tagung sprechen Forscher aus Deutschland, den Niederlanden und den USA über aktuelle Forschungsprojekte. Das thematische Spektrum der Vorträge reicht dabei von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung bis hin zu Anwendungsmöglichkeiten in der organischen Elektronik, der Medizin oder der Werkstoffwissenschaft. Organisiert wird die Veranstaltung unter der Leitung des halleschen Chemikers Prof. Dr. Wolfgang H. Binder.

Im Rahmen der Tagung werden auch drei hochrangige Preise vergeben: Den mit 7.500 Euro dotierten Hermann-Staudinger-Preis für Graphen-Polymerchemie erhält in diesem Jahr Prof. Dr. Klaus Müllen vom Max-Planck-Institut (MPI) für Polymerforschung in Mainz. Die beiden mit jeweils 5.000 Euro dotierten Reimund-Stadler-Preise gehen an die beiden Nachwuchswissenschaftler Dr. Michael Sommer von der Universität Freiburg und Dr. Frederik R. Wurm vom MPI für Polymerforschung in Mainz.

Die GDCh gehört mit über 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Die Fachgruppe Makromolekulare Chemie hat etwa 1.200 Mitglieder. Sie wurde vor 66 Jahren gegründet und vereinigt Wissenschaftler aus Hochschulen, Forschungsinstituten und der Industrie.

Tagung: „Polymers: from Structure to Function“
11. bis 13. September 2016
Melanchthonianum
Universitätsplatz 9, 06108 Halle (Saale)

Die Begrüßungsveranstaltung und Preisverleihungen finden am Sonntag, 11. September, ab 16 Uhr im Stadthaus am Marktplatz 2 in Halle statt.

http://www.gdch.de/makro2016

Media Contact

Tom Leonhardt idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Sensorkonzepte dank integrierter Lichtwellenleiter aus Glas

Auf hoher See und in der Hochleistungs-Elektronik. In Glas integrierte Lichtleiter haben das Potenzial, die Messqualität von Sensoren für Forschung und Industrie deutlich zu verbessern. Im Projekt „3DGlassGuard“ arbeitet ein…

Regenerative Kraftstoffe: Baukasten für die Verkehrswende

Vor etwa zehn Jahren wurde an der Hochschule Coburg der Diesel-Kraftstoff R33 entwickelt – der Name steht für einen Anteil von 33 Prozent erneuerbarer Komponenten. Dieses Potenzial wurde nun mit…

‚Starke‘ Filter – Neuartige Technologie für bessere Displays und optische Sensorik

Studie zeigt, wie ein quantenmechanisches Prinzip der starken Kopplung bislang unerreichte Möglichkeiten zur Konstruktion optischer Filter eröffnet: Sogenannte „Polaritonfilter“ eröffnen revolutionäre Wege in der Bildgebung. Publikation in „Nature Communications“. Einem…