Wirtschaftliche Entwicklung im Ostseeraum

In der vergangenen Woche, vom 29. September bis zum 2. Oktober 2008, fand in Riga eine internationale Konferenz zur Wirtschaftsentwicklung im Ostseeraum statt.

Diese wurde gemeinsam von der Universität von Lettland und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Wismar ausgerichtet.

Die Organisatoren der Konferenz, Professorin Tatjana Muravska von der Universität Lettlands und Professor Dr. Gunnar Prause von der Hochschule Wismar, stellten resümierend fest, dass Mecklenburg-Vorpommern aufgrund seiner geografischen Lage eine herausragende Rolle innerhalb des Ostseeraumes spielen kann. Allerdings hätte das Bundesland bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten für seine kleinen und mittleren Unternehmen ausgenutzt. Auch die Auswirkungen der US-Finanzkrise auf den Ostseeraum waren Vortragsgegenstand.

Die Tagung stand unter dem Titel „4th International Conference on Baltic Business and Social – Economic Development 2008 ( BBSED2008 )“. Auf ihr konnten rund 70 Wissenschaftler aus den Ostseeanrainerstaaten sowie aus Tschechien und der Ukraine begrüßt werden. Im Mittelpunkt der Tagung standen die wirtschaftliche Entwicklung im Ostseeraum sowie Themen der Regionalentwicklung. Wie bereits in den Vorjahren wurde die Konferenz von der Deutschen Bundesbank unterstützt. Aufgrund des großen Erfolges der Veranstaltung wird diese 2009 anlässlich der schwedischen EU-Präsidentschaft in Kalmar fortgesetzt werden.

Während der Eröffnungsveranstaltung im historischen Saal der Lettischen Universität in Riga wurden die Teilnehmer durch zwei Plenarvorträge auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Ostseeraum eingestimmt. Dabei standen die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland sowie die Auswirkungen der US-Finanzkrise auf den Ostseeraum im Mittelpunkt der beiden Vorträge. Im Anschluss an die Plenarvorträge wurden in einer Vielzahl von parallelen Arbeitsgruppen spezielle Aspekte der Wirtschaftsentwicklung mit Schwerpunkt auf die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Ostseeraum diskutiert. Die Arbeitsgruppen waren neben der wirtschaftlichen Entwicklung im Ostseeraum auch der Regionalentwicklung, dem Innovationsmanagement sowie Fragen der Energiewirtschaft und des Umweltschutzes gewidmet. Die Ergebnisse der Konferenz werden Mitte nächsten Jahres in einem Buch im Berliner Wissenschaftsverlag veröffentlicht.

Einen Höhepunkt der Konferenz bildete eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Innovation und KMU im Ostseeraum“ mit Teilnehmern aus Deutschland, Lettland und Schweden. Hier wurden gemeinsame Lösungsansätze für die Stärkung der Ostseeregion im globalen Kontext diskutiert. Die beiden deutschen Vertreter der Gesprächsrunde, Steffi Groth (ATI Westmecklenburg) und Professor Gunnar Prause, machten auf die Besonderheiten des deutschen Innovationssystems für KMU aufmerksam. Sie betonten darüber hinaus die Wichtigkeit der weichen Standortfaktoren für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Zum Abschluss der Tagung bestand die Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch mit führenden Vertretern der Lettischen Nationalbank zu Fragen der Finanzpolitik im Baltikum.

Nach Meinung der Organisatoren der Konferenz, Prof. Tatjana Muravska von der Universität Lettlands und Prof. Gunnar Prause von der Hochschule Wismar, zeigte die Konferenz die bereits weit fortgeschrittene Wirtschaftsverflechtung des östlichen Ostseeraumes. Auch die dadurch bestehenden Entwicklungschancen gerade für deutschen KMU wurden aufgezeigt. Allerdings hat Mecklenburg-Vorpommern diesbezüglich bei weitem noch nicht alle seine Möglichkeiten ausgeschöpft, obwohl das Bundesland aufgrund seiner geographischen Lage eine herausragende Rolle innerhalb des Ostseeraumes spielen kann.

Weiterhin wurde auf der Konferenz deutlich, dass die Ostseeregion einerseits innerhalb Europas eine Modellfunktion innehat, andererseits im globalen Wettbewerb mit anderen Regionen steht, welcher nur in Kooperationen und auf Basis gemeinschaftlicher Lösungskonzepte erfolgreich bestritten werden kann. Dies unterstreicht insbesondere für Mecklenburg-Vorpommern die Notwendigkeit der Übernahme einer aktiveren Rolle innerhalb des Ostseeraumes, um die regionale Wirtschaft noch besser an den Entwicklungen der Ostseeregion teilhaben zu lassen.

Vor dem Hintergrund der schwedischen EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2009 verkündete der schwedische Teilnehmer Lars Malmborg, dass die 5. Internationale Konferenz im September 2009 in Kalmar stattfinden wird. Dabei wird die Tagung im Umfeld des jährlich durchgeführten „China Baltic Business Forum“ platziert sein und somit die Brücke vom Ostseeraum zur chinesischen Region des Yangtze Deltas schlagen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Gunnar Prause, Tel.: (03841) 753 297 bzw. E-Mail: gunnar.prause@hs-wismar.de oder Anatoli Beifert, Tel.: 03841 753 634 bzw. E-Mail: anatoli.beifert@hs-wismar.de

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Kerstin Baldauf idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-wismar.de

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