Die Tankstelle der Zukunft
Das nächtliche Alkoholverkaufsverbot in Baden-Württemberg ist nicht verfassungswidrig. Es bleibt dabei: Kein Alkohol ab 22 Uhr. Klägerin Annette Eisenberg (Pächterin bft Tankstelle) muss weiterhin mit Verlusten von bis zu 1000 Euro leben. Der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche übt Kritik.
Baden-Württembergs Tankstellen müssten mit 30 bis 40 Prozent Umsatzeinbußen rechnen. Bis zu 3000 Arbeitsplätze seien in Gefahr, so der Verband. Das sorgt für Diskussionsbedarf. Annette Eisenberg und Dr. Jochen Wilhelm, Geschäftsführer, Deutsch-Österreichischer Tankstellenverband, diskutieren auf der 15. Handelsblatt Jahrestagung(15. und 16. Februar 2011 in Köln) über die Auswirkungen des Verbots auf das Shopgeschäft. Vertreter der Mineralölgesellschaften präsentieren ihre Shop-Tankstellen der Zukunft.
Megatrend: Social Media
Facebook, Apps und Co. sind die neue digitale Verbindung zum Kunden. Sei es das Shopsortiment to go auf dem Handy, Kundenbetreuung online oder PR zum selber machen. "Das digitale Zeitalter ist da. Davor können sich auch Tankstellen nicht verschließen. Sollten sie auch nicht", meint Prof. Dr. Marc Dürer und präsentiert auf der Handelsblatt Jahrestagung den Social Media Trend. Der persönliche Kontakt zum Verbraucher ist der Garant für gute Umsätze, denn "Menschen kaufen von Menschen und nicht von Unternehmen", so Anne M. Schüller. Die führende Expertin für Loyalitätsmarketing zeigt, wie Mitarbeiter durch Service und Herzlichkeit den Kunden begeistern können. Weiteres Schwerpunktthema der Veranstaltung ist die Abgrenzung der Convenience-Shops vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH).
Das Programm ist im Internet abrufbar unter:
www.handelsblatt-tankstellen.de
Klassiker stoßen an ihre Grenzen
Die Tankstellen sind als Nahversorger schon lange keine Notlösung mehr: Rund 38 Prozent konsumieren an Tankstellen ihr Brötchen (14.10.2010 convenienceshop.de). Vom Sonntagsbrötchen bis hin zum frischen Salat, bietet die Tankstelle ein breites Sortiment an. Foodservice gewinnt nicht nur immer mehr an Umsatz, sondern auch an Ladenfläche im Shop. Was die veränderten Marktbedingungen für die Zukunft der Shopsortimente bedeuten, erläutert Matthias Pape, Leiter des Bereichs Food Service bei ARAL. Er stellt seine Erwartungen an die künftige Zusammenarbeit mit der Industrie vor.
LEH versus Convenience
Der LEH macht den Convenience-Shops das Leben schwer. Die uneingeschränkte Verfügbarkeit von Alkohol und die langen Öffnungszeiten waren das Ass im Ärmel der C-Stores. Der LEH erhöht durch die Liberalisierung der Öffnungszeiten zusätzlich den Druck auf die Tankstellen. Neue Services und Ideen müssen geboten werden, um nicht nur Kunden zu halten, sondern auch neue Kunden zu gewinnen. Der Convenience-Shop braucht Profil. Referent Carlo Caldi, Chief Marketing Officer der Autobahn Tank und Rast, erläutert in seinem Beitrag, wie Marke, Nachhaltigkeit und Individualisierung den Convenience Sektor dominieren werden.
Applegreen
Von Caldis Theorie zur Praxis nach Irland. Der irische Convenience-Händler Applegreen hat sein Profil gefunden. Die Auszeichnung mit dem"Insight and NACS International Convenience Retrailer of the Year Award 2010" bescheinigt den Erfolg des Konzepts. Angefangen bei der Autowäsche mit wieder aufbereitetem Wasser bis hin zur obligatorischen Spende von einem Cent pro gekauftem Produkt für irische Charity-Organisationen ist alles nachhaltig. Referent Joe Barrett, Operations Director Applegreen, wird das Erfolgskonzept von Applegreen auf der Handelsblatt Jahrestagung vorstellen.
Convenience und seine Zielgruppe
Welche Wünsche und Erwartungen Kunden an ihre Tankstelle haben, erfahren Tankstellen-Betreiber auf der Handelsblatt Jahrestagung im direkten Kontakt mit ihrer Zielgruppe. Neben 22 Fachexperten diskutieren Konsumenten über ihre persönlichen Ideen und Erwartungen an den Convenience-Markt der Zukunft.
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Lisa Coronato
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