Von Seelen-Vitaminen, Weltrettungsprojekten und der heilenden Kraft der Kunst

Tage der offenen Türen informieren über das Angebot der Berliner Einrichtungen zur Versorgung und Rehabilitation von psychisch erkrankten Menschen; Vorträge und Informationsveranstaltungen laden zur Diskussion über die Bedeutung des künstlerischen Schaffens für die seelische Gesundheit ein. Schirmherr der Aktionswoche ist der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit.

Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher zum Auftakt der Aktionswoche: „Die Krankenkassen weisen in ihren Untersuchungen immer wieder darauf hin, dass die Berlinerinnen und Berliner öfter krank sind als diejenigen, die in ländlichen Gebieten leben. Dazu gehören auch seelische Erkrankungen mit einem zunehmenden Anteil. Wir wissen: psychische Erkrankungen können jeden und jede treffen. Seelische Gesundheit stärker in den Fokus zu rücken, auch über psychische Erkrankungen zu informieren und aufzuklären, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen ist dem Senat ein wichtiges Anliegen.“

Insgesamt 110 Einrichtungen, Vereine und Initiativen beteiligen sich an der Berliner Themenwoche. Das Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit ist federführend für deren Organisation verantwortlich. Professor Dr. Wolfgang Gaebel, Vorsitzender des Bündnisses und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), weist darauf hin, dass viele Menschen wenig über psychische Erkrankungen, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten wissen. Dabei zählen Depressionen, Schizophrenien sowie Alkohol- und bipolare (manisch-depressive) Erkrankungen mittlerweile zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. „Die Berliner Woche der Seelischen Gesundheit ist ein wichtiges Projekt, um der in unserer Gesellschaft vorhandenen Unkenntnis über psychische Erkrankungen zu begegnen.“

„Seelen-Vitamine“, „Weltrettungsprojekt“ oder „Die heilende Kraft der Kunst“ – klingende Veranstaltungstitel versprechen aber nicht nur ein informatives, sondern auch ein kulturell interessantes Programm. So zeigen Ausstellungen mit Bildern von psychisch erkrankten Menschen, welche Schaffenskraft aus einer psychischen Krise erwachsen kann. Lesungen geben einen Einblick, wie Betroffene im Schreiben einen Weg finden, Ihre Erlebnisse auszudrücken. „Für Menschen in psychischen Krisen kann kreatives Arbeiten, Kommunikation des verbal sonst nicht Kommunizierbaren sein, Wege der Selbstvergewisserung, Arbeit am Wiederaufbau einer unsicher gewordenen Welt“ erläutert Dr. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin am St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee und Mit-Initiatorin der Berliner Aktionswoche.

Neben der Verbindung zu Kunst und Kultur zieht sich auch das Thema „Arbeit“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln durch das Programm zur Woche der seelischen Gesundheit. Gerade für psychisch kranke Menschen hat Arbeit viele Facetten, wie Gudrun Schliebener, Vorsitzende des Bundesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker (BApK), erläutert. Es gehe dabei nicht nur um die Sicherung des Lebensunterhalts, sondern auch um Selbstwertgefühl, Tagesstruktur und Sozialkontakte. Im Rahmen der Berliner Woche wird daher nicht nur der Frage „Psychisch krank im Job – was tun?“ nachgegangen, sondern vor allem auch die Thematik der Teilhabe am Arbeitsleben, der Tagesstrukturierung und der Rolle der Arbeit als Teil der Betreuung psychisch erkrankter Menschen behandelt.

Das aktuelle Programm zur Berliner Woche der Seelischen Gesundheit im Internet:
http://aktionswoche.seelischegesundheit.net

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Dr. Thomas Nesseler idw

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