Wie Seefahrt Kulturen verbindet: Pazifische Netzwerke im 19. Jahrhundert

Wie die Regionen des Pazifiks rund um Japan und China während des 19. Jahrhunderts durch die Seefahrt verbunden wurden, ist das Thema einer internationalen Konferenz, die vom 6. bis 8. Juli 2012 an der Universität Heidelberg stattfindet. Wissenschaftler aus aller Welt werden auf Einladung des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“ über die Entstehung neuer maritimer Netzwerke diskutieren.

Sie wollen unter anderem der Frage nachgehen, wie solche Verbindungen zwischen den Kulturen beispielsweise durch den zunehmenden Transfer von Gütern und Menschen, aber auch durch die Ausbreitung und Bekämpfung von Krankheiten entstanden sind.

„Bislang neigen wir dazu, die unterschiedlichen Regionen der Seefahrtswelt getrennt zu betrachten und in Kategorien wie Atlantik oder Indischer Ozean zu denken“, erklärt der Heidelberger Historiker Dr. Martin Dusinberre. „In der Diskussion aktueller Forschungsarbeiten wollen wir herausfinden, ob und wie sich die räumliche Einteilung der Meere verändert, wenn die Beziehungen unter den angrenzenden Ländern berücksichtigt werden.“ Die Vorträge konzentrieren sich vor allem auf die ostasiatische und pazifische Region und beleuchten die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte der Kontakte zwischen den Kulturen. So spricht unter anderem Dr. Gavin James Campbell von der Doshisha Universität über die trans-pazifischen Abenteuer eines japanischen Samurai auf Seefahrt. Prof. Dr. Robert Antony von der Universität Macao erklärt, wie Piraten, die sogenannten „Dragon Ladys“, und die Dampfschifffahrt in China miteinander zusammenhängen. Dabei vermittelt er einen ungewöhnlichen Einblick in die Seefahrt auf den chinesischen Meeren in der Neuzeit.

Die Konferenz mit dem Titel „The Asia-Pacific Maritime World: Connected Histories in the Age of Empire“ findet im Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Studien in Heidelberg statt. Organisiert wird sie von Prof. Dr. Harald Fuess und Dr. Martin Dusinberre, die beide Mitglieder des Cluster-Forschungsprojekts „Das Asiatische Meer“ sind. Weitere Informationen zur Konferenz können im Internet unter http://www.asia-europe.uni-heidelberg.de/en/asian-sea abgerufen werden.

Kontakt
Dr. Alexander Häntzschel
Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“
Telefon (06221) 54-4008
haentzschel@asia-europe.uni-heidelberg.de
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Marietta Fuhrmann-Koch idw

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