München – Weltstadt mit Hirn

Das Denken verstehen – dies ist das ambitionierte Forschungsziel der Computational Neuroscience, in der Wissenschaftler aus Biologie, Medizin, Psychologie, Physik, Mathematik und Informatik zusammenarbeiten, um die Funktionsprinzipien des Gehirns besser zu verstehen.

Von 12. bis 14. September 2012 treffen sich über 400 internationale Wissenschaftler dieser Forschungsdisziplin in München zur Bernstein Conference for Computational Neuroscience 2012.

Die Konferenz wird am Mittwoch, dem 12. September 2012, um 14.00 Uhr im Hörsaalgebäude des Klinikums rechts der Isar (Einsteinstr. 1) mit der Übergabe des Bernstein Preises für Computational Neuroscience eröffnet. Mit bis zu 1,25 Millionen Euro, die über einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung gestellt werden, ist der Bernstein Preis einer der höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreise weltweit. Mit der Förderung können hervorragende junge Wissenschaftlern eine eigenständige Arbeitsgruppe an einer deutschen Forschungseinrichtung aufbauen.

Im Anschluss wird zum ersten Mal der Valentin-Braitenberg-Preis – Das Goldene Neuron 2012 – vergeben. Der Preis wurde in Erinnerung an Professor Valentin Braitenberg ins Leben gerufen, einem der Gründungsdirektoren des Max Planck Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen und Pionier der Computational Neuroscience in Deutschland. Der diesjährige Preis geht an Professor Moshe Abeles vom Gonda Multidisciplinary Brain Research Center in Israel. Professor Abeles hat mit seinen Forschungsarbeiten zur Struktur und Funktion der Schaltkreise in der Hirnrinde und seiner „Synfire Chain Theory“ die internationale Hirnforschung nachhaltig beeinflusst.

Speziell für die interessierte Öffentlichkeit wird am Donnerstag, dem 13.9. ab 20 Uhr ein allgemeinverständlicher Vortrag in deutscher Sprache angeboten. Professor Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum wird in fesselnder Weise und aus erster Forscherhand erläutern, wie ausgerechnet Vögel, die lange landläufig als deutlich weniger intelligent als Primaten galten, einen eigenen Weg zu kognitiven Höchstleistungen gefunden haben. Der Vortrag ist öffentlich und kostenfrei, Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ein weiteres Highlight der Konferenz ist der zweite „NeuroVision Film Contest“ mit Kurzfilmen, die Themen der Hirnforschung allgemeinverständlich darstellen. Die Filme werden während der Konferenz gezeigt und von einer hochkarätig besetzten Jury sowie dem Konferenzpublikum bewertet. Die Gewinner werden am Freitag, 14.9., um 15:50 bekanntgeben.

Im Verlauf der Konferenz halten mehr als zwanzig hochkarätige internationale Forscher eingeladene Vorträge und es werden über 250 Posterbeiträge gezeigt. Die Konferenz ist die Jahrestagung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience. Mit dieser Förderinitiative unterstützt das BMBF die neue Disziplin der Computational Neuroscience seit 2004 mit einem Gesamtvolumen von über 150 Millionen Euro. Das Bernstein Netzwerk ist nach dem deutschen Forscher Julius Bernstein benannt, der die erste biophysikalische Erklärung für die Ausbreitung von Nervensignalen geliefert hat.

Die diesjährige Bernstein Konferenz wird vom Bernstein Zentrum München ausgerichtet, das an der LMU koordiniert wird und an dem auch die TUM, das Max-Planck-Institut für Neurobiologie und die Firmen MED-EL und npi electronics beteiligt sind. Die Bernstein Konferenz 2012 wird in Zusammenhang mit dem internationalen Neuroinformatics Congress ausgetragen, der unmittelbar vorher (10.-12. September) am gleichen Konferenzort stattfindet.

Interessierte Journalisten sind herzlich zu der Konferenz und den Preisverleihungen eingeladen. Anmeldung wird bis zum 6.9. bei Dr. Simone Cardoso de Oliveira erbeten (Bernstein Koordinationsstelle, cardoso@bcos.uni-freiburg.de, Tel: 0761 – 203-9583). Nach Anmeldung können wir Sie mit exklusiven Vorab-Informationen über die Preisträger versorgen und bei Interesse persönliche Gespräche vereinbaren.

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Dr. Simone Cardoso de Oliveira idw

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