Modernste Plasmatechnik für die Zukunft

Die eisfreie Scheibe, verbesserte Isolationsschutzschichten, Hartstoffschichten für Bohrer oder Fräser – das alles sind Anwendungen, die mit dem in Braunschweig mitentwickelten High-Power Impulse Magnetron Sputtering-Verfahren (HIPIMS) bereits heute hergestellt werden.

Hochleistungsimpuls-Magnetronsputtern (High Power Impulse Magnetron Sputtering HiPIMS, High Power Pulse Magnetron Sputtering HPPMS) funktioniert wie ein atomares Billardspiel – In einer Vakuumkammer werden Atome aus einem Festkörper, Target genannt, durch Beschuss mit sehr energiereichen Ionen – meist Edelgasionen – herausgeschlagen. Das so aus dem Festkörper gelöste Target-Material kondensiert auf der Glasoberfläche, dem Substrat, zu einer hauchdünnen Schicht – je nach Ausgangsmaterial mit den gewünschten Eigenschaften. Es entstehen Schichtsysteme mit völlig neuen und verbesserten Eigenschaften, z. B. hinsichtlich Dichte, Härte, Rauheit oder Brechungsindex, die bisher mit keiner verfügbaren Technologie realisiert werden können.

Die Expertentagung beschäftigt sich mit Plasmaforschung und Anwendungen rund um die neue Technologie HIPIMS. In wissenschaftlichen Vorträgen werden die neuesten Entwicklungen diskutiert und der Austausch neuer Ideen auf dem Gebiet gefördert. Auf der begleitenden Industrieausstellung stellen internationale Aussteller neueste Produkte vor, die bereits mit der HIPIMS-Technologie umgesetzt wurden. Organisiert wird die Konferenz vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST, dem Kompetenznetz INPLAS e.V. sowie der Sheffield Hallam University.

Zwei Tage im Vorfeld der Konferenz haben Interessenten die Möglichkeit, sich in Tutorials mit hochkarätigen, internationalen Experten eingehender mit verschiedenen Teilpunkten der Methodik zu beschäftigen.

Die Organisatoren:

Als industrienahes FuE-Dienstleistungszentrum bündelt das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST Kompetenzen auf den Gebieten Schichtherstellung, Schichtanwendung, Schichtcharakterisierung und Oberflächenanalyse. Ziel ist es, Oberflächen der verschiedensten Grundmaterialien neue oder verbesserte Funktionen zu verleihen, um auf diesem Wege innovative, marktgerechte Produkte zu schaffen. Das Fraunhofer IST ist eines der 60 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, der führenden Forschungsorganisation in Europa und erwirtschaftet mit 106 Mitarbeitern einen Betriebshaushalt von 12,1 Millionen Euro.

Das Kompetenznetz Industrielle Plasma-Oberflächentechnik INPLAS e. V. dient dem Zusammenschluss von Anwendern der Plasmatechnik in Forschung und Industrie. Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad der Plasma-Oberflächentechnik in Politik und Öffentlichkeit deutlich zu steigern und die bisher weltweite Spitzenposition deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu sichern und auszubauen. INPLAS hat z. Zt. 35 Mitglieder mit ca. 200 Akteuren und ist akkreditiert beim Wirtschaftsministerium unter »Kompetenznetze Deutschland« und gehört somit zu den hundert besten Netzwerken Deutschland.

Die Sheffield Hallam University (SHU) ist die sechstgrößte Universität Großbritanniens. Als staatlich anerkannte Universität verfolgt sie den Anspruch, durch hochwertige Ausbildung und Forschung die Anforderungen der akademischen Berufe zu erfüllen. Die SHU ist international bekannt für die Entwicklung von Multilagen-PVD-Schichten für maßgeschneiderte High-Tech-Anwendungen im Nanobereich und für eine breite Expertise in der Diagnostik von hochionisierten Metallplasmen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IST hat die Sheffield Hallam Universität im Jahr 2010 das HIPIMS Forschungszentrum gegründet und beteiligt sich aktiv an der weiteren Entwicklung und industriellen Umsetzung dieser neuartigen Technologie.

Pressekontakt
Dr. Simone Kondruweit | Telefon 0531 2155-536 | Fax: 0531 2155-900 | E-Mail: info@ist.fraunhofer.de
Elena Dröge | Telefon 0531 2155-536 | E-Mail: elena.droege@ist.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST | Bienroder Weg 54 E | 38108 Braunschweig

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Dr. Simone Kondruweit idw

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