Internationale Expertentagung zu Risikokommunikation während einer Grippepandemie

Elektronenmikroskopische Aufnahme von H5N1 (Virus ist digital golden nachgefärbt), Quelle: Wikipedia

Epidemien, oftmals mit neuen Erregern, treten immer wieder weltweit auf. Ebola, EHEC, Schweinegrippe und SARS sind einige Beispiele von grassierenden Epidemien in den letzten Jahren. Neben der wichtigsten Waffe gegen eine Grippepandemie – der Produktion eines wirksamen Impfstoffs – ist es vor allem die reibungslose, ineinandergreifende internationale Kommunikation, die bei der gezielten Bekämpfung von Epidemien zählen.

Oftmals ist es schwierig, einen Impfstoff zeitnah zu entwickeln. Das zeigt sich auch bei der jüngsten Seuche Ebola. Steht aber ein Impfstoff zur Verfügung, ist dies die beste Möglichkeit die Bevölkerung vor einer Epidemie und deren potenziell verehrenden Folgen durch Ansteckung zu schützen.

Dazu ein Fallbeispiel: Im April 2009 breitete sich eine bis dahin unbekannte Grippe, die sogenannte „Schweinegrippe“ (verursacht durch den Virus Typ A/H1N) innerhalb weniger Wochen in über 120 Ländern aus. Obwohl die meisten europäischen Länder eine Impfung dagegen empfahlen, besonders für gefährdete Personenkreise wie chronisch kranke Menschen und das medizinisch tätige Personal, blieb die Impfrate weit hinter den Erwartungen zurück.

Motive könnten beispielsweise eine fehlgeleitete Kommunikation oder das fehlende Vertrauen der Bevölkerung in den Impfstoff sein. Mit diesen und weiteren Fragestellungen setzt sich derzeit eine interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern aus den Bereichen Epidemiologie, Medien- und Sozialwissenschaften, Public Health und Social-Marketing im Rahmen des EU-Projekts ‚ECOM@EU‘ auseinander, das mit 2 Millionen Euro von der EU gefördert wird.

Die HAW Hamburg ist mit Prof. Dr. Ralf Reintjes, Professor für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung, sowie seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Amena Ahmad, beide am Department Gesundheitswissenschaften der Fakultät Life Sciences in dem EU-Projekt vertreten.

Als abschließendes Arbeitstreffen des EU-geförderten Projekts findet vom 29. Juni bis zum 1. Juli an der HAW Hamburg ein internationales Symposium statt, bei dem Experten aus Deutschland, verschiedenen europäischen Ländern und den USA Strategien zur Verbesserung der Risikokommunikation bei Pandemien diskutieren.

Gastgeber der Tagung ist die Forschungsgruppe „Epidemiology and Public Health Policy“ um Prof. Ralf Reintjes. Es werden aktuelle Ergebnisse aus vier Jahren Forschung sowie innovative Kommunikationslösungen (incl. interaktiver Poster, Computer-Apps, etc.) vorgestellt.

Im Rahmen der Tagung stehen Journalisten/innen die Pandemie-Experten am Montag, den 29. Juni zwischen 17.30 und 18.30 Uhr für Fragen zur Verfügung. Um Akkreditierung wird gebeten unter: presse@haw-hamburg.de. Das Pressegespräch wird in englischer und deutscher Sprache geführt.

Kontakt:
Prof. Dr. Ralf Reintjes
Professor für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung
Tel. 040.428 75- 7211 /-6104
ralf.reintjes@haw-hamburg.de

http://www.haw-hamburg.de
http://www.haw-hamburg.de/ccg/ueber-uns/mitglieder/reintjes.html

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Dr. Katharina Jeorgakopulos idw - Informationsdienst Wissenschaft

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