Immunologen diskutierten innovative Therapieoptionen für immunologisch bedingte Erkrankungen
„Der Standort Hamburg war mit seinen 7 universitären immunologischen Institutionen und weiteren Forschungseinrichtungen als bedeutendes wissenschaftliches Forschungszentrum im Bereich der Immunologie eine gute Basis für einen hochaktuellen Austausch mit nationalen und internationalen Netzwerken“, betonen die Tagungsleiter Prof. Dr. Bernhard Fleischer, Direktor des Instituts für Immunologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Leiter des Nationalen Referenzzentrums für tropische Infektionserreger am Bernhard‐Nocht‐Institut, und Prof. Dr. Gisa Tiegs, Direktorin des Instituts für Experimentelle Immunologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Highlights der Tagung waren Plenarvorträge zur Infektionsimmunologie – der Analyse von Abwehrmechanismen des Immunsystems gegen virale, bakterielle und parasitäre Erreger –, zur Autoimmunität – der fehlerhaften Reaktion gegen körpereigene Moleküle – und zur Regulation der Immunantwort – der Abschaltung einer notwendigen oder überschießenden Immunreaktion.
Im Zentrum der immunologischen Forschung standen die molekulare Analyse von Krankheitsmustern und die Erforschung von Therapieoptionen für immunologisch bedingte Krankheiten.
Diskutiert wurden aktuelle Erkenntnisse zur fehlerhaften Regulation des Immunsystems, das den Körper dann nicht mehr vor Infektionen, Tumoren und Autoimmunität schützt. Der Fokus lag auf Organen mit besonderen immunologischen Eigenschaften wie z.B. dem Darm mit den zahlreichen Bakterien, gegen die das Immunsystem ebenso wie gegen Nahrungsantigene nicht reagiert, der Lunge, die häufig bei systemischen Autoimmunerkrankungen mitbetroffen ist, dem Nervensystem, das durch die Blut-Hirn-Schranke vom Immunsystem getrennt ist, oder der Leber, die eine immunprivilegierte Stellung im Organismus hat und nur selten von Autoimmunerkrankungen betroffen ist.
Zu den Mechanismen dieser Immuntoleranz wurden neue Studien vorgestellt, die zukünftig Therapieoptionen für Autoimmunerkrankungen darstellen können.
Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt lag auf Allergien, die seit Jahren zunehmen. Zahlreiche neue Ansätze zur Verbesserung von Diagnostik und spezifischer Immuntherapie zeigten erhebliche Fortschritte in der experimentellen und klinischen Allergologie, etwa mit einer auf das individuelle Patienten-Allergenprofil zugeschnittenen Immuntherapie.
Ein weiteres wichtiges Tagungsthema war neben der Klinischen Immunitätsforschung und der angeborenen Immunität gegen Erreger die Erforschung der fetomaternalen Immunologie mit neuen Untersuchungen zu Immuntoleranz und Schwangerschaft.
Weitere Informationen gibt es auf der Kongress-Homepage http://www.immunology-conference.de.
Die 47. Jahrestagung der DGfI findet vom 12.09.-15.09.2017 in Erlangen statt, Tagungspräsident ist Prof. Dr. Hans-Martin Jäck.
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